Endgültig überzeugt waren die Gastronomen allerdings erst mit der Zeit. Es zeigte sich nämlich, dass durch die Becher bis zu 10 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet werden konnte. „Die Leute kommen zur Bar zurück, um den Becher abzugeben. Wenn sie dann schon einmal da sind, dann konsumieren sie auch eher noch etwas“, sagt Chytil.
Eineinhalb Becher pro Gast
Der Umweltaspekt dagegen war bei der Geburtsstunde der Mehrwegbecher weniger wichtig. „Mittlerweile aber spürt man den Druck der Konsumenten.“
Das Geschäft mit den robusten Plastikbechern läuft also. Das zeigen auch die Zahlen: 4,5 Millionen Becher stehen im Lager von Cup Solutions. Und die werden auch benötigt. Vermietet werden sie sowohl an kleine Events mit nur 336 Bechern, als auch an Festivalbetreiber, bei denen 1,3 Millionen Becher benötigt werden. „Wir rechnen mit durchschnittlich eineinhalb Becher pro Besucher“, sagt Chytil. Schlussendlich aber hänge das von den Gästen, der Veranstaltung und der Dauer des Events ab.
Einige kommen nicht zurück
Um ein bis drei Euro Pfand gehen die Becher über den Tresen und zu den Kunden. Und meistens kommen sie auch wieder zurück, sagt Chytil. Von den normalen Halbliterbechern fehlen pro Veranstaltung durchschnittlich 0,5 Prozent. „Die bedruckten Becher sind beliebter. Da kommen drei bis fünf Prozent nicht mehr zurück.“
Kaffee im Mehrwegbecher
Apropos zurückkommen: Ein Pfandsystem mit Mehrwegbecher soll es bald nicht mehr nur auf Veranstaltungen geben. Christian Chytil will auch den Kaffee zum Mitnehmen revolutionieren. Schließlich würden täglich rund 800.000 Einweg-Kaffeebecher allein in Wien anfallen, sagt er.
Das Konzept: Mit „MyCoffeeCup“, so der Name des Projekts, sollen Kunden ihren Kaffee in teilnehmenden Filialen im Mehrwegbecher kaufen und dafür rund einen Euro Pfand zahlen. Den leeren Becher kann man anschließend in jedem weiteren Partnerbetrieb oder beim Automaten zurückgeben. Begonnen hat das Projekt schon vor Corona, dann lag es für zwei Jahre still. „Das Thema Nachhaltigkeit hat sich aber doch wieder durchgesetzt, weshalb wir jetzt weiterarbeiten“, sagt Chytil.
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Mehr als 250 Betriebe österreichweit beteiligen sich derzeit. Für ein funktionierendes Pfandsystem müssen es aber noch mehr werden, sagt Chytil. Erst dann kann auch der Kaffeebecher durch mehrere Hundert Hände gehen.
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