Wienerin der Woche: Die Kältetelefonistin Carolin Dyx

Carolin Dyx im Büro der Caritas am Kältetelefon.
Die Ehrenamtliche nimmt im Winter im Caritas-Büro Anrufe von besorgten Wienern und Wienerinnen entgegen.
Von Uwe Mauch

Es geht ihr immer noch nahe, wenn sich Menschen bei ihr melden, die sich um einen anderen Menschen Sorgen machen. Weil der irgendwo in Wien auf der Straße, in einem Park oder auf der Donauinsel liegt und zu erfrieren droht.

Carolin Dyx startet heute in ihren fünften Winter als ehrenamtliche Mitarbeiterin am Kältetelefon der Caritas Wien (01 480 45 53). Ein Mal in zehn Tagen macht sie für drei Stunden „Dienst für die Allgemeinheit“, erklärt die junge Marketingfachfrau. „Für mich ist es wichtig, dass ich mich außerhalb des Jobs für Menschen einbringe, die es weniger gut haben als ich.“

Dyx ist eine von rund 90 Ehrenamtlichen, die ähnlich denken und damit das inzwischen 13 Jahre alte Caritas-Service ermöglichen.

Knapp 10.400 Anrufe haben die Kältetelefonisten im vergangenen Winter entgegengenommen und an die Sozialarbeiter im Kältebus weitergeleitet.

War der letzte Winter nicht eher mild? „Ja“, stimmt die Frau am Kältetelefon zu, um mit dem zweiten Teil ihrer Antwort ein Vorurteil zu widerlegen: „Frost ist hier kein Kriterium. Menschen frieren in den Winternächten auch bei Plusgraden.“

Daher auch ihre Bitte: „Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie uns einfach an. Ich kann versichern, dass wir jedem Anruf nachgehen.“

Das Kältetelefon hilft übrigens auch Carolin Dyx: „Ich habe in den fünf Jahren viele interessante Leute kennengelernt.“

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