Weniger Läufer und strikte Corona-Regeln beim Marathon in Graz

Weniger Läufer und strikte Corona-Regeln beim Marathon in Graz
Gelaufen wird am Sonntag bei kühlen Temperaturen, auch Regen ist wahrscheinlich.

„Die vergangenen drei Wochen waren schwierig, so hab’ ich das noch nie erlebt“, resümiert Michael Kummerer: „Wir sind mit Vollgas gefahren und haben die Veranstaltung vorbereitet, aber nicht gewusst, ob wir sie machen können. Kriegen wir die Genehmigungen?“

Seit Kurzem steht aber fest: Der Graz Marathon kann kommendes Wochenende als Massenveranstaltung durchgeführt werden, Stadt Graz und Land Steiermark helfen mit, betont Organisator Kummerer. „Allein kannst du das Risiko als Veranstalter nicht in die Hand nehmen, dann fährst du an die Wand.“ Die Anzahl der Nennungen ist heuer aber wesentlich niedriger als sonst, 5.500 Läufer haben sich registriert, die meisten für die Distanzen über 10,5 und 21,1 Kilometer, also Viertel- und Halbmarathon. Üblicherweise hat die Veranstaltung 8.000 bis 9.000 Teilnehmer, doch das war vor der Corona-Pandemie.

Erklärungen für die um mehr als ein Drittel gesunkenen Nennungen seien vermutlich tatsächlich in der Pandemie zu suchen, überlegt Kummerer. Womöglich trauten sich viele nach wie vor nicht, im Pulk zu laufen. „Wir können uns hier nur mit anderen Veranstaltungen vergleichen. Fast kein Marathon hat heuer mehr als 50 Prozent der früheren Teilnehmerzahlen gehabt.“ Der Vienna City Marathon etwa habe Mitte September 17.000 Läufer gemeldet, in Spitzenzeiten waren es bis zu 40.000.

„Wenn wir mehr als 50 Prozent der üblichen Teilnehmer haben, ist das schon ein Erfolg“, betont Kummerer. „Dass wir heuer kein Plus schreiben werden, ist naheliegend. Aber wir kommen mit einem blauen Auge davon und setzen ein Zeichen für den Sport. Das ist wichtig.“ Um einzusparen sei auf alles verzichtet worden, das „ein Läufer nicht unbedingt braucht“. Deshalb gibt es auch keinen VIP-Sektor im Start-/Zielbereich.

2,5-G und 3-G

Sämtliche Bewerbe folgen den Vorschriften rund um die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen, das fängt bei den Familienläufen und dem Fünf-Kilometer-City-Run am Samstag an und hört bei der Volldistanz über 42,195 Kilometer am Sonntag auf. Für die Teilnehmer ab 16 Jahren gilt ausnahmslos die 2,5-G-Regel: Mitmachen darf nur, wer geimpft, genesen oder PCR-getestet ist.

Dieser Nachweis muss schon beim Abholen der Startnummer vorgelegt werden, er muss bis zum Start des jeweilige Bewerbs gültig sein. Deshalb ging der Veranstalter auch von der eigentlichen 3-G-Regel für die Sportler ab, denn: „Mit 24 Stunden Gültigkeit der Antigentest geht sich das dann oft nicht mehr aus“, rechnet Kummerer vor. Aber PCR-Tests gelten außerhalb von Wien 72 Stunden. Kinder unter zwölf brauchen keinen 3-G-Nachweis, für 12- bis 16-Jährige gelten auch die Ninja-Pässe aus der Schule.

Teilnehmer

Für die Läufer gilt die 2,5-G- Regel: Mitlaufen darf nur, wer geimpft, genesen oder PCR-getestet ist. Der Nachweis muss schon bei der Startnummernabholung vorgewiesen werden und ist bis zum Start gültig sein. Ausgenommen sind Kinder unter zwölf Jahren, für sie besteht nach den Vorgaben des Bundes keine Testpflicht.  Bei 12- bis 16-Jährigen reicht  der Ninja-Pass

Zuschauer


Für Zuschauer bzw. Begleiter von Teilnehmern  im Start-/Zielbereich bei der Oper gilt die 3-G-Regel,  bei ihnen werden auch Antigentests akzeptiert. Es gibt fünf Zutrittsmöglichkeiten in den abgesperrten Bereich, die  Nachweise werden  dort kontrolliert

Das Gelände um den Start-/Zielbereich ist zudem nicht mehr wie früher frei zugänglich, auch für Zuschauer oder Begleiter von Läufern gilt die 3-G-Regel. Bei ihnen werden aber auch Antigentest akzeptiert. Kontrolliert werden die entsprechenden Nachweise an den fünf Zugangsmöglichkeiten. Dort müssen sich die Besucher auch registrieren, um im Fall einer später bekannt werdenden Corona-Infektion Kontaktdaten zu haben. „Da wird es keine Ausnahmen geben, da muss man strikt sein“, kündigt Kummerer an.

Keine Sonnenbrille nötig

Von einer Hitzeschlacht wie beim Marathon in Wien Mitte September ist Graz weit entfernt, sehr weit: Die Prognose des Wetterdienstes Ubimet geht im besten Fall von  15 Grad an Tageshöchsttemperaturen am Sonntag aus, wahrscheinlich aber sogar noch weniger, um die 12 bis 13 Grad nämlich. Zur Startzeit  zwischen 10 und 10.30 Uhr werden zehn Grad erwartet.


Doch es  geht immer noch ein bisschen ärger. „Es kann trocken bleiben, aber es kann auch stark regnen“, kündigt Meteorologe Nikolas Zimmermann an. Sonnenbrillen brauche die Läufer also schon  einmal keine. Doch die Niederschlagsprognose sei derzeit  nur äußerst vage, denn im Süden Österreich mache sich ein Höhentief breit, das schwer einzuschätzen sei. „Die Niederschlagswahrscheinlichkeit für Graz liegt aber aus derzeitiger Sicht bei mehr als 50 Prozent.“

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