Im Stadion brandet vor Beginn des Spiels Jubel auf, als sich die Mannschaft nach dem Aufwärmen kurz der Fantribüne zuwendet. Dann die Choreografie in der Fankurve. „Donauparkstadion. Unsere Heimat, wehrhafte Festung nah am Fluss.“
Wechselhaft
In Linz wechselt an diesem Sonntag laufend das Wetter. Dunkle Wolken hängen über dem Stadion, dann setzt starker Regen ein, bald darauf kommt die Sonne durch.
Das beschreibt ein wenig die Geschichte des FC Blau Weiß Linz. Und seiner Vorgänger-Vereine.
Das beschreibt an diesem Sonntag auch die Gefühlslage der Fans, die am Weg ins Stadion auch mal abgeregnet werden. Denn beim Stadion gibt es keine Parkplätze, und die am nächsten gelegenen Stationen der öffentlichen Verkehrsmittel sind auch einen kleinen Fußmarsch entfernt. Aber dafür gibt es zumindest bei der Anreise zum Donauparkstadion kein Verkehrschaos.
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Er hat sich erstmals eine Saisonkarte für den Traditionsverein zugelegt. Sein Freund kommt aus der LASK-Familie, hat durch eine persönliche Freundschaft zum nun zu Rapid abgewanderten Matthias Seidl den Weg zum FC Blau-Weiß Linz gefunden.
Währenddessen tragen die Fans die Geschichte des Vereins zur Schau. Dressen vom SK VÖEST und vom FC Stahl Linz sind dabei. Und beim Fanshop steht man Schlange, um sich mit Schals und Fahnen einzudecken.
Der nächste Blau-Weiße hat eine besondere Beziehung zu Hartberg: „2016 war ich das erste Mal im Stadion, auch gegen Hartberg.“ Dass sein Verein jetzt in der Bundesliga spielt, freut ihn.
Für ihn und seine Partie ist es das Bekenntnis des Vereins, ein Arbeiterverein zu sein, warum er ins Donauparkstadion kommt. Und die Fankultur.
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Die ist vor dem Stadion und drinnen zu spüren. Aber schon die 1. Halbzeit zeigt, dass den Fans ein schwieriges, ein wechselhaftes Jahr bevorstehen wird. Wie es vor dem Stadion durchklingt: „Wir haben eine Aufbruchstimmung, aber das Jahr wird ein Abstiegskampf.“
Das legt auch der wechselhafte Spielverlauf nahe. Nach dem 1:0 in der vierten Minute aus einem Elfer bröckelt die Festung. Es folgt ein Doppelschlag der Steirer in der 30. und 35. Minute.
Draufgabe ein Elfmeter gegen Linz in der 45. Minute. Danach jubeln aber doch die Linzer, Tormann Schmid hält. Es folgt das 1:3, dann die beherzte Aufholjagd, ein Doppelschlag kurz vor Schluss im einsetzenden Regen bringt das 3:3. Und belohnt die beherzten Blau-Weiß-Fans.
Nächsten Samstag geht es „als Nummer 1 in Linz“ zum Derby gegen den LASK auf die Gugl. Und dort geht es um viel mehr als um Punkte in der Meisterschaft.
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