Warum wir die nächsten Tage wie die Hunde schwitzen

Wenn Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel, bereits in der Morgendämmerung aufgeht, ist – der Überlieferung nach – Schwitzen angesagt. Denn dieses astronomische Ereignis war, den alten Römern zufolge, nur an den sogenannten Hundstagen von 23. Juli bis 23. August zu beobachten.
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Zwar hat sich der Aufgang des Hundesterns Sirius in unseren Breiten Richtung Ende August verschoben – geschwitzt wird in den kommenden Tagen aber dennoch, sagt Ubimet-Meteorologe Nikolas Zimmerman im Gespräch mit dem KURIER: „Die gesamte Woche wird hochsommerlich verlaufen, wir erwarten österreichweit tägliche Höchstwerte von 26 bis 32 Grad, am Wochenende sogar bis zu 34 Grad.“
Volatile Wochenmitte
Doch der Reihe nach. Denn der Mittwoch ist in weiten Teilen des Landes ein leicht unbeständiger Tag. Im Norden Österreichs ziehen einige Wolken und gewittrige Regenschauer durch, während es ganz im Westen, Süden und Südosten trocken und überwiegend sonnig in den Tag geht. „Wir haben im Osten etwas mehr Wolken als zuletzt. Einzelne gewittrige Schauer sind im Laufe des Nachmittags hauptsächlich in den Alpen zu erwarten, während es im Flachland nur punktuell nass wird“, sagt der Experte. Am Mittwoch hat man aber auch im Flachland die größte Chance, dass es hin und wieder das eine oder andere Gewitter gibt. Die Temperaturen liegen zwischen 26 und 32 Grad – die Höchstwerte sind im Raum Innsbruck und im Tullnerfeld zu erwarten.
Die erste Hälfte des Donnerstags verläuft großteils freundlich und sonnig. „Am Nachmittag steigt in den Alpen aber die Gewitterneigung wieder an“, sagt Zimmermann. „Vor allem von Vorarlberg bis in die Steiermark gehen lokale Wärmegewitter nieder, ganz vereinzelt auch im Wald- und Mühlviertel.“ Im Donauraum und im Osten bleibt es aber weitgehend trocken. Die Temperaturen erreichen fast überall 30 Grad. Will man es mit 26 Grad geringfügig kühler haben, bleibt nur der spontane Rückzug an den Alpenostrand, ins Wechselgebiet und an den Semmering.
Das Wetter ändert sich am Freitag kaum: Nachmittags und abends werden ein paar Schauer und Gewitter erwartet. Nass wird es vor allem am Alpenhauptkamm und im südlichen Bergland Richtung Oberkärnten und Oberes Murtal. Im Norden und Osten bleibt es bei viel Sonnenschein verbreitet trocken. Die Temperaturen beginnen leicht zu steigen: Es werden 27 bis 33 Grad erwartet, am heißesten wird es im Westen Österreichs. Die 30-Grad-Marke sollte am Freitag aber österreichweit geknackt werden.
Sonne voraus
Das Wochenende beginnt mit viel Sonnenschein – und bleibt dann auch so. Die Gewittergefahr ist gering, es dürfte nahezu überall trocken bleiben, sagt Zimmermann. Mit den Temperaturen geht es am Samstag weiter bergauf, vor allem im Westen werden Spitzen von bis zu 34 Grad erwartet. Am Sonntag ändert sich nur wenig. „Das kommende Wochenende steht voll und ganz im Zeichen von Hochdruckeinfluss, Hitze und vielen Sonnenstunden“, sagt der Meteorologe.
Mythologie
Dies caniculares nannten die Alten Römer die heißesten Tage des Jahres. Namensgebend ist das Sternbild des „Großen Hundes“ (Canis Major), zu dem der helle Stern Sirius gehört. Der griechische Dichter Homer war jedenfalls kein Fan des Sterns, so schreibt er in der Ilias: „...denn er bringt ausdörrende Glut den elenden Menschen“. Die alten Ägypter wiederum verehrten den Stern als Verkünder der Nilflut
Terminänderung
Durch die Richtungsänderung (Präzession) der Erdachse, haben sich die astronomischen Hundstage um etwa vier Wochen verschoben – somit markiert Sirius genau genommen den Herbstbeginn. An der Bezeichnung Hundstage für die heißesten Wochen des Jahres hat das nichts geändert
Eines steht laut Zimmermann fest: „Der Sommer gibt jetzt noch einmal Vollgas. Und eine große Veränderung ist erst einmal nicht in Sicht.“ Bis kommenden Montag ist die Wetterlage recht abgesichert.
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