Bauen wie die Griechen: So bleibt die Hitze draußen
Strahlend weiße Häuser, blaue Fensterläden, hineingebaut in einen Hang. Die Bilder von den griechischen Urlaubsinseln mit ihrer landestypischen Architektur kennt jeder. Und diese Bauweise hat viel Gutes, sie lässt die Sommer viel besser aushalten als so manche Gebäude der Gegenwart.
Natürlich herrscht auf den griechischen Inseln ein anderes Klima als bei uns in Österreich. Eine frische Brise vom Meer sorgt immer wieder für Abkühlung. Aber trotzdem kann man sich etwas abschauen und beim Bauen darauf achten, dass künftig weniger Hitze in das Haus kommt.
Diese sechs baulichen Maßnahmen halten Häuser auch im Sommer angenehm kühl - ohne zusätzlichen Energieaufwand:
Dicke Mauern
Die Griechen haben ihre Häuser aus massiven, teils 50 bis 60 Zentimeter dicken Steinmauern errichtet. Auch heute noch gilt: Je dicker eine Wand ist, desto besser schützt sie vor Temperaturschwankungen. Der Bonus unserer Zeit sind die guten Dämmmaterialien. Wärmedämmung spart nicht nur Heizenergie im Winter, sondern schützt auch vor Hitze im Sommer.
Weiße Fassaden
Die Hausfassade muss extremen Belastungen standhalten. Im Sommer sind tagsüber – bei einem weißen Anstrich – Oberflächentemperaturen bis 40 °C keine Seltenheit, bei dunklen Farbtönen sind sogar bis zu 70 °C möglich. Weiß reflektiert die Sonneneinstrahlung am besten und reduziert somit die Erwärmung des Gebäudes.
Kleine Fenster
So schön der Blick nach draußen auch ist, aber im Sommer können große Fenster zu einem Problem werden. Ein hoher Glasanteil trägt stark zu sommerlicher Überwärmung bei. Die Größe der Fenster sollte so geplant werden, dass ausreichend Tageslicht ins Haus gelangt, aber im Sommer nicht überhitzt. Das Fensterglas soll einen möglichst niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) haben. Glas ohne Beschichtung hat einen g-Wert von etwa 0,85. Das bedeutet, dass 85 Prozent der eingestrahlten Energie durch das Glas in den Innenraum eindringen.
Verschattung
Nachdem das Haus früh morgens gut durchgelüftet wurde, schließen die Griechen ihre blauen Fensterläden, damit keine wärmenden Sonnenstrahlen in die Räume dringen können. Eine alte, einfache und äußerst effiziente Maßnahme. Der optimale Sonnenschutz besteht also aus einem flexiblen Sonnenschutz außen (Raffstores, Rollläden, Markisen etc.) sowie einem Blendschutz innen (Jalousien, Rollos, Plissees usw.). Auskragungen wie kleine Vordächer sind ebenfalls eine effektive Beschattungsmöglichkeit, jedoch reduzieren sie den Lichteingang permanent.
Kletterpflanzen
Was wäre ein griechisches Haus ohne eine pinke Bougainvillea vor der Türe? Prächtig blühende Sorten wie Bougainvillea, Blauregen oder Jasmin oder grüne Kletterpflanzen wie Wein und Efeu beschatten ein Haus auf natürliche Weise – ob Hauseingang, Terrasse oder Wege. Fassaden- genauso wie Dachbegrünungen wirken sich positiv auf das Mikroklima rund ums Gebäude aus. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und senken die Temperaturen an der Fassade. Eine natürliche Klimaanlage also.
Kalte Oberflächen
Auch bei der Ausstattung der Innenräume kommt es auf das Material an. Schwere Baustoffe wie Stein, Cotto oder Marmor können in der Nacht mehr Kälte speichern als leichte wie Holz oder Teppich.
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