Warum man keine Tiere als Weihnachts-Überraschung verschenken sollte

Warum man keine Tiere als Weihnachts-Überraschung verschenken sollte
Vierbeiner freuen sich über ein neues Zuhause, doch sie eignen sich nicht als Überraschungsgeschenk. Ihre Anschaffung bringt viel Verantwortung mit sich.

Sie war stark abgemagert, hatte mehrere Knochenbrüche, eine Blutung in der Bauchhöhle und ein entzündetes Auge. Und sie war sehr scheu. Aufgrund der starken Schmerzen, möglicherweise auch infolge schlechter Erfahrungen, ließ sie sich von Menschen anfangs nicht gerne anfassen.

Mittlerweile aber ist Scapula wohlauf: Die weiß-getigerte Katze ist noch sehr zart, bittet aber schon schnurrend um Streicheleinheiten. Sie muss zwar noch einen Stoffanzug tragen, da sie frisch kastriert ist, ansonsten ist sie neugierig und zutraulich. Scapula ist eines der 340 Tiere, die aktuell im Tierquartier in Wien untergebracht sind. Hier wurde sie gesund gepflegt – dennoch wäre ihr größter Weihnachtswunsch wohl ein richtiges Zuhause.

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Gerade in der Weihnachtszeit spielen viele mit dem Gedanken, sich ein Tier anzuschaffen: etwa, um es zu „retten“ oder zu verschenken. Doch Tiere eignen sich keinesfalls als Überraschungsgeschenk unter dem Christbaum: Sie sind zeit- und kostenintensiv, brauchen Liebe und Zuwendung, aber auch Futter, Wasser und einen Tierarzt.

Ein erstes Date

„Außerdem muss die Kombination von Mensch und Tier passen“, erklärt Tierquartier-Mitarbeiterin Lisa Riedl. Kleintiere werden hier ohne Termin abgegeben, doch wer eine Katze oder einen Hund aufnehmen möchte, muss vorab einen Fragebogen ausfüllen: Da gibt man etwa an, wie viel Erfahrung man hat oder ob man einen ruhigen oder agilen Vierbeiner möchte.

Warum man keine Tiere als Weihnachts-Überraschung verschenken sollte

Katze Scapula ist wieder wohlauf.

„Dann gibt es einen Kennenlern-Termin mit den Tieren, die infrage kommen. Meistens merkt man da sehr rasch, wo die Chemie stimmt“, sagt Riedl und lacht. Wenn man wirklich ein Tier verschenken wolle, betont Riedl: „Besser ist es, einen Gutschein oder einen Kennenlern-Termin bei uns zu schenken. Dann kann der neue Besitzer das Tier persönlich aussuchen.“

Doch es gibt Alternativen, die man ohne Bedenken bei der Bescherung überreichen kann: etwa eine Tierpatenschaft. Die gibt es ab zehn Euro pro Monat. Oder man kann den Tieren selbst ein Geschenkpäckchen schicken: Auf der Website des Tierquartiers finden sich Wunschzettel aller Bewohner. Darauf stehen etwa Kuscheldecken, Kauknochen, Kratzbäume oder Leckerlis. Doch das schönste Geschenk ist wohl doch ein richtiges Zuhause.

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