Weil im August, wenn das Patrozinium eigentlich gefeiert werden sollte, alle auf Urlaub sind, hat es die Pfarre vor vielen Jahren schon kurzerhand auf den letzten Sonntag im Jahreskreis, den Christkönigssonntag, verlegt.
"Ewige Baustelle ist endlich Geschichte"
Und heuer steht das Kirchweihfest unter einem besonderen Motto. "Die ewige Baustelle ist endlich Geschichte, die Votivkirche strahlt innen und außen, sie ist wiederauferstanden", ist Pfarrer Farrugia glücklich, als er die Messe zum Abschluss der Bauarbeiten einleitet.
Der Pfarrer aus Malta ist seit 1989 für die Pfarre verantwortlich. "Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen", sagt ein Pfarrmitglied, das gerade Chili con carne, Würstel, Gulasch- und Kürbiscremesuppe in der Kirche anrichtet.
"Das gibt es nur beim Patrozinium in der Kirche", erklärt er und ergänzt mit einem Blick auf die gut gefüllten Kirchenbänke: "Schön, dass heute so viele Leute da sind, schön die Kirche so voll zu sehen."
Und schön ist auch die Kirche – also jetzt wieder, sagt er. Denn vor 30, 40 Jahren war sie verrußt und schmutzig, dem Verfall preisgegeben. Außen und innen. Und sie war deshalb über Jahrzehnte eingerüstet.
Gerüst ist weg
Eigentlich kennt man diese Kirche nur eingerüstet. Das wird am Sonntagvormittag deutlich. Ein Pärchen spaziert ins Gespräch vertieft vom Schottenring zum Sigmund-Freud-Park.
Plötzlich reißt es den Mann. "Schau, das Gerüst ist weg", ruft er seiner Frau zu. Währenddessen wird die prachtvolle Kirche mehrfach fotografiert.
Ja, das Gerüst ist weg. Und auch das wird im Rahmen der Heiligen Messe gefeiert.
Das Gerüst hat der Pfarrer auch genutzt, um Geld für die Renovierung aufzutreiben – das aufsehenerregende Megaboard ist zu einem Markenzeichen geworden und hat viel Geld für die Sanierung der Kirche in den Klingelbeutel gespielt.
In der Kirche erklingt unterdessen die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart.
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Das Evangelium an diesem Sonntag erinnert an eine große Geschichte der Votivkirche. "Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", sagt Jesus in dieser Bibelstelle.
2013 machte die Votivkirche schon Schlagzeilen als Zufluchtsort für Asylwerber. Was wieder zum Eingangslied passt: "Oh lass im Hause dein, uns all geborgen sein."
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