Vom Alkohol zum Extremsport: Steirer läuft Staatsgrenze ab

Extremsportler Andreas „Rambo“ Ropin will in 100 Tagen die österreichische Staatsgrenze ablaufen.
Das Vorhaben soll in 100 Tagen gelingen. Seit 1. Juni legt Andreas „Rambo“ Ropin pro Tag rund 50 Kilometer zurück.

Extremsportler Andreas „Rambo“ Ropin liebt die Herausforderung: In seinem neuen Projekt „Rambo Runs Around Austria“ (RRAA) will er in unter 100 Tagen die österreichische Staatsgrenze mit einer Länge von rund 3.200 Kilometern ablaufen.

Gestartet ist der 44-Jährige am 1. Juni in Großgmain in der Nähe von Salzburg. Im Laufe des Mittwochs werde er voraussichtlich die steirische Grenze erreichen, wie er im Gespräch mit der APA bekannt gab.

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Bereits seit rund einem Monat ist der Obersteirer nun unterwegs: Vollständig abgelaufen habe er damit die Außengrenzen von Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland. Geplante Pausen gebe es keine, täglich werde er während des gesamten Projekts zwischen 30 und 60 Kilometer zurücklegen.

Bisher schaffte er rund 50 Kilometer pro Tag. Seinen Standort, wo er gerade unterwegs ist, teilt Ropin live auf seinem Blog.

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Extremsportler Andreas „Rambo“ Ropin will in 100 Tagen die österreichische Staatsgrenze ablaufen.

Das Besondere am Projekt ist, dass er diese Distanzen nicht auf den nächstgelegenen Straßen zurücklege, sondern sich möglichst nahe am Grenzverlauf aufhalte. Dadurch kämpfe er sich gegenwärtig oft durch „Dickicht und meterhohe Brennnessel“, erklärte „Rambo“, während er sich gerade den Weg durch ein Roggenfeld bahnte.

Flachland als Herausforderung

Das Gelände des leicht bewältigbar geglaubten Flachlands stellte sich als seine bisher größte Herausforderung dar. Frustrierend sei daran, dass er abschnittsweise durch das unwegsame Gelände nicht laufen könne und gerne schneller vorankäme.

Wie weit er jeden Tag komme, wisse er vorab nie - das seien spontane Entscheidungen, wie weit er laufe. Auch wisse er nicht, ob er gut im Zeitplan liege, auch wenn sein Gefühl ein positives sei.

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An der Motivation scheitert es bei dem Ultrabergläufer nicht: „Aufgeben gibt es nicht. Ich geh meinen Weg, ich will viri (nach vorne, Anm.)“, so seine Devise. Um ein derartiges Projekt durchzuziehen, brauche es aber „extrem starken mentalen Willen und die körperliche Fitness“.

Diese habe er bereits bei vorigen Projekten unter Beweis gestellt: 2022 lief Ropin in unter 40 Stunden sechs Mal bis zum Gipfel des Großglockners und legte damit insgesamt 11.268 Höhenmeter zurück. 2021 ging es für den Abenteurer in 24 Stunden zehn Mal auf den Eisenerzer Reichenstein.

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Extremsportler Andreas „Rambo“ Ropin will in 100 Tagen die österreichische Staatsgrenze ablaufen.

Die Idee für das derzeitige Projekt RRAA sei ihm bereits vor rund zehn Jahren nach einem Trainingslauf gekommen. Dazwischen hatte er aber eine Knieoperation: „Der Arzt sagte zu mir, 'Sie werden nie mehr so weit laufen', und jetzt beweise ich das Gegenteil“, so der 44-Jährige.

Mit dieser Einstellung kehrte er auch vor rund 16 Jahren seinem früheren Leben als Alkoholiker den Rücken zu: „Mit 25 Jahren war der Höhepunkt meiner Alkoholsucht“, er sei täglich betrunken gewesen.

„Keine Arbeit, kein Geld, keinen Rückhalt und sogar den Strom musste ich mittels Münzzähler aktivieren“, teilte Ropin auf seinem Blog. Als Ausgleich begann der Steirer aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag mit dem Radfahren und dem Berggehen, woraus sich der Extremsport entwickelte.

Welches Projekt „Rambo“ nach dem Ablaufen der österreichischen Staatsgrenze als Nächstes angehen werde, möchte er noch nicht verraten: Es werde aber „genauso groß“ wie „Rambo Runs Around Austria“. Sicher sei aber, dass er - sollte es ihm in diesem Sommer nicht gelingen - die Umrundung Österreichs erneut versuchen werde.

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