Anschlag in Villach: Wie Tiktok, Youtube und Signal radikalisieren

Auch der Attentäter von Villach soll sich laut Aussagen der Sicherheitskräfte im Internet radikalisiert haben. Das geht sehr einfach: Zahlreiche muslimische „Gelehrte“ tummeln sich auf Tiktok, Youtube und den vielen anderen gut besuchten Webseiten der „Sozialen Medien“.
Der Beginn einer Radikalisierung beginnt durch die Beiträge solcher „Gelehrten“ meist harmlos, mitunter witzig, und zielt darauf ab, Menschen in ein bestimmtes Islamverständnis zu integrieren und weiter zu radikalisieren. Doch wie der deutsche Extremismusforscher Ahmad Mansour erklärt, finden sich etwa auf der vor allem bei Jugendlichen beliebten Plattform Tiktok fast ausschließlich islamistische und nicht muslimische Inhalte.
Mehr noch, Experten sehen vor allem eine Gefahr im Algorithmus von Tiktok, der extremismusfördernd sei.
Der Algorithmus funktioniert so, dass er Inhalte bevorzugt, die hohe Interaktionsraten erzielen – also oft geliked, geteilt und kommentiert werden. Islamistische Inhalte sind oft emotional aufgeladen, provokativ oder polarisierend, was zu mehr Interaktion der Nutzer führt. Dadurch verstärkt der Algorithmus diese Inhalte weiter und zeigt sie häufiger bei anderen Nutzern an. So wird Tiktok eine Art Brandbeschleuniger, und die Jugendlichen werden einfach auf weitere Plattformen wie Telegram in Kleingruppen umgeleitet, wo der Radikalisierungsprozess so richtig startet.
Das Problem ist den Behörden längst bekannt. Laut aktuellem Verfassungsschutzbericht zeigen der Rechtsextremismus und der Islamismus sogar das höchste Gefahrenpotenzial für die Sicherheit der Gesellschaft, heißt es seitens des Innenministeriums. Dem soll der „Nationale Aktionsplan Extremismusprävention und Deradikalisierung“ entgegenwirken, der durch die Bundesregierung im Mai 2024 beschlossen wurde.
Um der Bedrohung „gesamtgesellschaftlich“ entgegenzutreten, wurde im Jahr 2017 das „Bundesweite Netzwerk Extremismusprävention und Deradikalisierung“ gegründet. Unter Koordination des Bundesministeriums für Inneres stimmen sich seither Vertreter aus unterschiedlichen Ministerien, den Bundesländern, der Zivilgesellschaft, dem Städte- und dem Gemeindebund sowie anlassbezogen Experten aus Wissenschaft und Forschung ab.
Auch in Schulen wird gegen die Radikalisierung gearbeitet, etwa mit dem Projekt „Extremismusprävention macht Schule“.
Für Schulen: extremismuspraevention.oead.at
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