Debatte um Aus für Einweg-Vapes: Verbot soll 2026 kommen

Zusammenfassung
- Entsorgungsbetriebe befürworten das geplante Verbot von Einweg-E-Zigaretten wegen Brandgefahr durch Lithiumbatterien im Restmüll.
- Großhändler und Trafiken-Zulieferer kritisieren die kurzfristige Umsetzung und fürchten hohe Warenbestände.
- Das Verbot ist Teil einer umfassenden Tabakgesetz-Novelle, die auch weitere Maßnahmen zum Nichtraucherschutz vorsieht.
Um das geplante Verbot von Einweg-E-Zigaretten ist eine Debatte ausgebrochen. Der Verband der Entsorgungsbetriebe (VOEB) begrüßt dieses wegen der Brandgefahr im Restmüll, der Großhandel spricht von einem "Schlag ins Gesicht" wegen der Kurzfristigkeit.
Im schlimmsten Fall bleibe er "auf hohen Warenlagern sitzen", sagte Felix Schüller von der Firma Schüller & Sohn, die Trafiken beliefert, am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal. Das Verbot soll demnach Anfang 2026 in Kraft treten.
Einweg-Vapes: "Zielen besonders auf Jugendliche ab"
"Wir haben wirklich das Problem mit diesen Einweg-E-Zigaretten, dass sie speziell auch auf Jugendliche abzielen, auch aufgrund der Aromastoffe, die in den Einweg-E-Zigaretten enthalten sind. Das ist ein großes Problem", bekräftigte Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) im ORF-Radio ihre Aussagen aus einem Standard-Interview (Samstagsausgabe). "Wir haben ein großes Problem bei der Entsorgung und wir haben uns dazu entschlossen, dass wir tatsächlich ein generelles Verkaufsverbot in Österreich einführen möchten", sprach sie die zweite Schwierigkeit mit den Einweg-Vapes an.
Diese enthalten nicht entnehmbare Lithiumbatterien, die sich bei kleinster Reibung oder mechanischer Einwirkung entzünden und gefährliche Brände verursachen können, erläuterte der VOEB in einer Aussendung. Aus diesem Grund dürfen Einweg-Vapes nur im Handel, in Trafiken oder in Batteriesammelstellen entsorgt werden. In der Praxis landen in Österreich jedoch jährlich rund drei Millionen Lithiumbatterien im Restmüll, Tendenz stark steigend, so der Verband der Entsorgungsbetriebe.
Weitere Maßnahmen zum Nichtraucherschutz geplant
Das Gesundheitsministerium kündigte laut Ö1 eine Übergangsfrist von wenigen Monaten an. Die Branche habe eine Übergangsregelung von mehr als einem Jahr vorgeschlagen. Das Verbot von Einweg-E-Zigaretten soll nur ein Teil einer großen Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz-Novelle sein. In der letzten Plenarwoche vor der Sommerpause war bereits das Verbot von aromatisierten Tabaksticks im Nationalrat beschlossen worden.
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