Tödlicher Unfall bei Eisriesenwelt: Mindestens sechs Wochen Sperre

SALZBURG: 13-JÄHRIGER DURCH FELSSTURZ VOR EISRIESENWELT IM PONGAU GETÖTET
Das Ausflugsziel im Salzburger Tennengebirge könnte auch für den Rest des heurigen Jahres geschlossen bleiben.

Nach dem tödlichen Steinschlag am Weg zur Eisriesenwelt bei Werfen (Pongau), bei dem am Sonntag ein 14-jähriger Bursche aus dem Irak starb, haben am Dienstag Experten im Auftrag der Betreibergesellschaft die Felswände und Schutzbauwerke erstmals genauer begutachtet.

Sperren nach tödlichen Steinschlägen - Unfälle aber immer möglich

Das beliebte Ausflugsziel will nun ein Sicherheitskonzept ausarbeiten, das dann der Behörde zur Begutachtung vorgelegt wird. Ob man heuer noch einmal aufsperren wird, ist weiter unklar.

Mindestens sechs Wochen

"Wir prüfen jetzt, welche Baumaßnahmen in welchem Zeitrahmen umsetzbar wären", sagte Seilbahn-Betriebsleiter Michael Rieder. "Wir gehen dabei von einem Zeitrahmen von sechs Wochen bis zu sechs Monaten aus." Der Betrieb der Eisriesenwelt wäre regulär bis Ende Oktober gelaufen. "Erstrebenswert wäre, wenn dieses Jahr noch Besucher kommen können. Aber das hängt von vielen Faktoren ab."

Staatsanwaltschaft prüft

So stelle sich die Frage, ob und wie schnell etwa Material für Steinschlagnetze geliefert werden kann, um den Weg eventuell provisorisch abzusichern. "Sollten ein Tunnelbau oder eine größere Betongalerie notwendig werden, wäre es möglich, dass wir auf temporäre Maßnahmen verzichten und erst nächstes Jahr wieder öffnen", sagte Rieder. Er gehe davon aus, dass man hier in der kommenden Woche mehr Klarheit habe.

Wie der Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft, Marcus Neher, am Dienstag zur APA sagte, sei es noch zu früh zu beurteilen, ob der Betreibergesellschaft nach dem Unfall mögliche strafrechtliche Konsequenzen drohen. "Wir müssen dazu auf den Bericht der Alpinpolizei warten und prüfen dann, ob allenfalls ein Sorgfaltsverstoß der Betreiber vorgelegen ist."

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