Tirol: Impfstoff für private Unfallkliniken ohne Corona-Stationen

Tirol: Impfstoff für private Unfallkliniken ohne Corona-Stationen
Während öffentliche Spitäler über Engpässe klagen, wurden in den Medalp-Kliniken schon 50 Prozent der Mitarbeiter geimpft.

Einmal mehr sorgt die eigenwillige Vergabe von Corona-Impfungen für Diskussionen: In Tirol werden Mitarbeiter von Privatkliniken in großem Stil geimpft, obwohl sie gar keine Covid-Patienten versorgen. Gleichzeitig erhielten öffentliche Spitäler diese Woche die Nachricht, dass es zu Lieferengpässen komme. 

Konkret handelt es sich laut einem Standard-Bericht um die privaten Medalp-Unfallkliniken. Rund die Hälfte seiner Mitarbeiter seien schon geimpft. Dies seien rund 110 Personen, bestätigt Mitgründer Alois Schranz der Zeitung. Der Mediziner war im Vorjahr auf Wunsch von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in den Corona-Krisenstab des Landes berufen worden.

Keine Vorreihung

Es handle sich aber um keine Vorreihung seiner Kliniken, betont Schranz. Man habe dem Land auf Aufforderung mitgeteilt, wie viele Impfdosen man benötige, und die Landessanitätsdirektion habe diese geliefert. Das Land bestätigt die Lieferung, neben Medalp hätten auch diverse Rehakliniken und Sanatorien bereits Impfstoff erhalten. Warum Impfstoff bestellt werden konnte, obwohl diese Häuser keine Covid-Stationen haben, blieb seitens des Landes unbeantwortet.

Zuletzt hatten vor allem Fälle von Bürgermeistern für Empörung gesorgt, die sich mit übrig gebliebenen Impfdosen hatten impfen lassen.

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