„Schildkröten können jetzt vom Kühlschrank ins Zimmerterrarium wechseln“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie die Reptilien beim Aufwachen am besten unterstützt werden und welche Vor- und Nachteile die Auszeit grundsätzlich hat.
Halter können Schildkröten beim Aufwachen unterstützen
„Haben die Panzertiere die kalten Monate eingegraben unter der Erde verbracht, werden sie von selbst aktiv“, sagt Reitl. Bei Vierbeinern, die indoor überwintern, müssen Halter mithelfen. Zunächst wird die Temperatur im Kühlschrank kontinuierlich auf zirka zwölf Grad erhöht.
Sobald die Schildkröte agil ist, muss sie mit reichlich Flüssigkeit versorgt werden. Die Tiere müssen viel trinken, um den Organismus durchzuspülen. Vor allem die Harnsäure ist verdickt – mitunter fest wie Sand –, sodass sie nur schwer ausgeschieden werden kann. Lauwarme Bäder von fünf bis zehn Minuten regen den Stoffwechsel an und bringen den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht.
Bad im lauwarmen Wasser regt Stoffwechsel an
„Was das Baden betrifft, sind die Meinungen früher auseinander gegangen“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Heute wird „das Gießkannenprinzip“ für alle Schildkröten empfohlen, denn jene Tiere, die es brauchen, profitieren davon; jenen, die es nicht notwendig haben, schadet es nicht. Zwei bis drei Wiederholungen sind sinnvoll.
Schildkröten stillen beim Baden auch ihren Durst. Später nehmen die Pflanzenfresser Flüssigkeit neben dem Trinken über die Nahrung auf.
Winterstarre wirkt lebensverlängernd
„Die Winterstarre entspricht dem natürlichen Lebenszyklus. Auch in menschlicher Obhut trägt sie zu einem höheren Alter bei“, sagt die Tierärztin.
Die Übergangszeit freilich belastet den Organismus. Halter sollen daher den Gesundheitszustand ihres Schützlings genau kontrollieren. Die Augen müssen klar sein. Der Gewichtsverlust während der kalten Jahreszeit darf nicht mehr als 15 Prozent betragen. Der Appetit kehrt langsam wieder. Mittels Kotproben überprüft der Veterinärmediziner den Parasitenbefall.
„Sowohl Schildkröten, die draußen überwintert haben, als auch die Haustiere, die jetzt ins Grüne kommen, brauchen ein Glashaus zum Aufwärmen“, betont der KURIER-Tiercoach: „Die Temperaturen im Freien sind noch nicht konstant genug für die Sommerfrische.“
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