Bei Jungtieren brechen Knochen wie frische Zweige
„Bei bei Jungtieren kann es zur so genannten Grünholzfraktur kommen, nämlich dann, wenn der schnell wachsende Knochen zu wenig Kalzium einlagert“, sagt Reitl. Dabei verbiege sich der Knochen und breche „fasrig – wie ein grüner Zweig“. Minderwertiges Futter oder einseitige Kost begünstigen den Nährstoffmangel. Eine spezielle Diät für die Vierbeiner im Wachstum baut vor.
Brüche der Wachstumsfuge lassen Bein kürzer bleiben
„Die Epiphysenfuge, die sich erst mit der Zeit schließt, kann ebenfalls Probleme machen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Der Bruch kann genau in der Fuge liegen und die Knochen zueinander verschieben. Es kann aber auch ein Teil ausbrechen. Nicht zuletzt kann es zu einer Stauchung der sensiblen Wachstumszone kommen. Dann besteht die Gefahr, dass das Bein kurz bleibt oder krumm wird. Gerade junge Hunde sollte nicht überfordert werden.
Senioren sind manchmal von einem Knochentumor betroffen
Ältere Vierbeiner sind eher von Knochentumoren betroffen. Die Diagnose ist relativ selten, die Folge aber umso schlimmer. Lahmt der Hund oder hat er ein geschwollenes Bein, kann das bereits Veränderungen des Gewebes anzeigen. Wenn der Tumor von innen die Beinhaut dreht, ist das sehr schmerzhaft. „Halter sind heute umsichtiger als früher, sie kommen schneller zum Tierarzt. Das verhindert oft größeres Leid“, sagt der Zoodoc.
Behandlung der Fraktur hängt von vielen Faktoren ab
Die Versorgung des Bruchs hängt nicht nur von der medizinischen Indikation ab. Auch das Alter und der Charakter des Hundes sowie die Möglichkeiten des Besitzers spielen eine Rolle.
„Stark verlagerte Brüche müssen eingerichtet und operiert werden“, sagt Reitl. Nach einer OP muss der Patient vier bis sechs Wochen leiser treten. Das halten nicht alle Vierbeiner aus. Auch der Verbandswechsel muss toleriert werden bzw. gelingen. Eine Epiphysenfraktur, ein Knochensprung oder eine Fraktur von nur einem Unterarm- bzw. -schenkelknochen können gut geschient werden.
Eine Versicherung kann finanziellen Schaden abhalten
Die Behandlung ist jedenfalls auch eine Kostenfrage. Mit Narkose und Nachbetreuung können schnell 3.000 Euro und mehr anfallen. Der KURIER-Tiercoach appelliert: „Entweder legen Halter Monat für Monat einen Betrag auf die Seite oder sie schließen schon bei der Anschaffung eine Versicherung ab.“ Ein Knochenbruch ist schnell passiert.
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