Teures Tanken im Burgenland: Dunkle Wolken am Sprit-Horizont

Ein Tropfen Diesel ist an der Spitze einer Zapfpistole in einer Tankstelle in Nizza zu sehen.
Im Burgenland gibt es mehr Tankstellen als vor 10 Jahren. Mit 684 Pkw pro 1.000 Einwohner gibt es hier die höchste Auto-Dichte.

Die leichte Entspannung am Ölmarkt im September dürfte angesichts der aktuellen Krise im Nahen Osten nur von kurzer Dauer gewesen sein. Seit Monatsbeginn steigen die Preise vor allem für Diesel wieder stark an. Grund ist laut ÖAMTC eine „angespannte Angebotssituation“. Denn bei Diesel sind sowohl die EU als auch Österreich auf Importe angewiesen.

Im September, dem bisher günstigsten „Tankmonat“ des heurigen Jahres, kostete ein Liter durchschnittlich 1,766 Euro. Im Vorjahr lag der Preis noch bei 1,90 Euro. Die Menschen im Burgenland sind davon besonders betroffen. Die Pkw-Dichte ist mit 684 pro 1.000 Einwohner die höchste in Österreich.

So sparen Sie Geld

Mit kleinen Tricks lässt sich trotzdem zumindest etwas Geld sparen. So ist etwa laut ÖAMTC das Tanken am Sonntag und Montag meist billiger als an den anderen Wochentagen. Und weil die Preise in Österreich nur einmal, um 12 Uhr, erhöht werden dürfen, ist es am Vormittag ebenfalls meist günstiger.

Pro Jahr „fließen“ im Schnitt etwa 870 Liter Diesel und 735 Liter Benzin in einen burgenländischen Pkw. „Der Verbrauch und die Kosten können durch einen spritsparenden Fahrstil deutlich reduziert werden“, sagt Lisa Mosshammer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). So sollten kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, bei gemeinsamen Wegen bieten sich Fahrgemeinschaften an. Ist man schon unterwegs, hilft „Gleiten statt Rasen“: Tempo 100 statt 130 auf der Autobahn reduziert den Verbrauch um etwa ein Viertel. Weitere Tipps: Vorausschauend fahren, rasch in den höheren Gang schalten und die Klimaanlage nicht zu heiß oder kalt einstellen.

Österreichweit hat sich der jährliche Mineralölverbrauch bei etwa 9,8 Millionen Tonnen eingependelt, die Zahl der Tankstellen ist dennoch auf über 2.700 gestiegen. Das Burgenland ist da keine Ausnahme.

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Mehr Tankstellen

148 Tankstellen, und damit um 26 mehr als vor zehn Jahren, gab es laut dem Fachverband für Mineralölindustrie in den 171 Gemeinden des Burgenlandes per Ende des Jahres 2022. Dazu kommen noch 25 Dieselabgabestellen für die Landwirtschaft.

Quantitativer Marktführer mit 28 Standorten ist Turmöl, dahinter folgen Genol (21), Eni (11), OMV und Shell (je 9) sowie JET (5), Avanti und Avia (je 4). Die im Vergleich zu Österreich relativ große Dichte an Tankstellen, erklärt Turmöl Geschäftsführer Bernd Zierhut so: Einerseits sei das bedingt durch die Versorgung der ländlichen Region mit wenigen Ballungsräumen, andererseits sei der Preis in Österreich zuletzt billiger gewesen als in Ungarn, das habe Tanktourismus begünstigt. „Für die Turmölgruppe ist das Burgenland eine Schlüsselregion, wir werden hier in den nächsten Jahren unsere Präsenz tendenziell erhöhen“, kündigt Zierhut an.

Auch Shell hat erst in der Vorwoche einen neuen Standort in Siegendorf eröffnet.

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