Tag der Ersten Hilfe: "Nur nichts zu tun, ist falsch"

Symbolbild Herzmassage
Die Kenntnisse reichen meist nicht über den Führerscheinkurs hinaus. Dabei ist eine Hilfeleistung laut Samariterbund gesetzlich vorgeschrieben.

„Was kaum jemand weiß: Erste Hilfe zu leisten, ist in Österreich per Gesetz vorgeschrieben. Andernfalls macht man sich einer unterlassenen Hilfeleistung schuldig, die mit einer Geld- oder sogar mit einer Haftstrafe geahndet werden kann“, erklärt der Bundeschefarzt des Samariterbundes, Michael Gruska.

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„Die Ersten, die zufällig zu einem Unfallort kommen, haben normalerweise die besten Chancen, schnell zu helfen. Ihr Eingreifen rettet sehr oft Menschenleben.“

Dazu gehören die Betreuung von Verletzten, aber auch das Absetzen eines Notrufs und die Absicherung der Unfallstelle, um Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen des professionellen Personals der Rettungsdienste abzuwenden. Der „Tag der Ersten Hilfe“ rückt das brisante Thema am 9. September weltweit in den Fokus.

Häufigste Todesursache

In Österreich ist der plötzliche Herztod mit mehr als 12.000 Todesfällen (Wien: 3.500) pro Jahr die häufigste Todesursache bei Männern und Frauen. Herz-Kreislauf-Notfälle ereignen sich meist ohne Vorwarnung im öffentlichen Raum. Durch schnelle Erste Hilfe könnte mehr als 1.000 Menschen pro Jahr das Leben gerettet werden. Dabei zählt jede Sekunde.

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„Viel zu viele Betroffene, die außerhalb einer medizinischen Einrichtung einen Herzstillstand erleiden, versterben. Wir machen Laien zu Lebensretterinnen und Lebensrettern“, so Gruska.

„Leider scheuen immer noch viel zu viele Menschen davor zurück, in Notfällen aktiv zu werden. Wer Erste Hilfe leistet, kann nichts falsch machen. Nur nichts zu tun, ist falsch“, sagt Jürgen Grassl, Bundesschulungsleiter des Samariterbundes.

Leben retten

„Wenn die Ersthelferinnen und Ersthelfer schnell die Rettungskette in Gang setzen, tragen sie maßgeblich dazu bei, dass ein Mensch keine irreparablen Schäden davon trägt oder sogar sein Leben verliert.“

Die Kenntnisse der meisten Österreicher:innen stammen vom Führerschein-Pflichtkurs. Um im Ernstfall effizient agieren zu können, sollten zumindest die Grundkenntnisse in Erste Hilfe-Kursen regelmäßig aufgefrischt werden.

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Informationen zu Erste Hilfe-Kursen beim Samariterbund österreichweit: www.samariterbund.net/schulung-erste-hilfe/kursuebersicht

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