Hackerattacke in Kärnten: Erst sieben Tage danach wieder E-Mail-Zugriff

Hackerattacke in Kärnten: Erst sieben Tage danach wieder E-Mail-Zugriff
IT für Reisepässe funktioniert wieder, doch wann sie wieder ausgestellt werden können, ist ungewiss. Die Homepage des Landes bleibt offline.

Immerhin, eine erfreuliche Nachricht kann Gerd Kurath, Leiter des Landespressedienstes, Montagvormittag mitteilen: Die rund 3.900 Mitarbeiter der Kärntner Landesverwaltung und Bezirkshauptmannschaften haben wieder Zugriff auf ihre E-Mail-Boxen - die elektronische Post sollte also wieder funktionieren.

Es ist Tag 7 nach der Hackerattacke einer Gruppe namens "Black Cat"  auf die Kärntner Landesregierung, die somit weiterhin großteils lahmgelegt ist. Die Homepage das Landes bleibt offline, aber immerhin: Jene Applikationen, die für Pässe oder Führerscheine benötigt werden, sind wieder online. Doch wann diese wieder ausgestellt werden können, kann Kurath noch nicht kundtun: "Mitte der Woche. Oder früher. Ein genaues Datum kann ich noch nicht sagen."

Ungewiss ist auch die Anzahl jener Dokumente, die wegen des IT-Ausfalls nicht ausgestellt werden konnte. Sie sollen jedoch so schnell wie möglich abgearbeitet werden, versichert Kurath. Die Bezirkshauptmannschaften würden sich "aktiv" bei den betroffenen Bürgern melden, deren Termine nicht eingehalten werden konnten.

Schweigen über Hergang oder Kosten

Viel mehr ist über den IT-Super-Gau nach wie vor nicht bekannt - oder wird nicht bekannt gegeben. Über die Kosten für den Rettungseinsatz von britischen Experten schweigt das Land. "Das kann man im laufenden Prozess noch nicht sagen", wehrt Kurath ab, ebenso die Darstellung, wie das Virus oder der Trojaner in die Landescomputer gelangt ist. "Das ist Inhalt von Ermittlungen. Es ist noch zu früh, Teilergebnisse zu veröffentlichen."

Die Frage nach der Lösegeldforderung müsse die Polizei beantworten, verweist Kurath auf die Ermittlungen der Exekutive. "Black Cat"  forderte im Dark Net - einer nur durch bestimmte Software erreichbare Ecke des Internets -  fünf Millionen US-Dollar, um die Kärntner Landescomputer wieder flott zu kriegen. Mittlerweile ist auch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt aktiv, das Land schickte eine Sachverhaltsdarstellung.

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