Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen einen Pfarrer
Im September gab es eine Hausdurchsuchung in der Pfarre, die Diözese Graz–Seckau beurlaubte danach einen Geistlichen aus der Weststeiermark: Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz am Donnerstag bestätigte, ermittelt die Behörde seit einiger Zeit gegen einen steirischen Pfarrer.
Über die konkreten Vorwürfe schwiegen jedoch sowohl Justiz als auch Kirche. Nur so viel: Es handle sich dabei nicht um den Verdacht des sexuellen Missbrauchs oder ein anderes Gewaltdelikt, auch Malversationen im Bezug auf Vermögen werden dezidiert ausgeschlossen.
Volksnaher Stil
Der Verdächtige bleibe jedenfalls während der Ermittlungen beurlaubt, hieß es seitens der Diözese, die aber derzeit auch noch an anderer Seite zu tun hat: Sie lässt die Gottesdienste eines beliebten Pfarrers aus der Oststeiermark vorerst nicht mehr für TV-Übertragungen zu. Begründet wurde dies mit dem Umstand, dass sich der Hartberger Josef Reisenhofer zu wenig an die liturgischen Vorgaben gehalten habe.
Der Pfarrer pflegt seit mehr als zehn Jahren einen sehr volksnahen Stil. Er predigte schon einmal in einer Diskothek und ist auch in der Liedauswahl lockerer als vielleicht in der katholischen Kirche üblich. Dass er im Juli in einem Schlauchboot auf einem Badesee predigte, dürfte der Kirchenleitung dann zu viel geworden sein. Nun wurden Gespräche angekündigt.
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