Sparschiene auf Schnee - Erstes Skigebiet mit dynamischen Preisen

Sparschiene auf Schnee - Erstes Skigebiet mit dynamischen Preisen
In Rauris hat das Motto „wer früher bucht, zahlt weniger“ Österreichpremiere auf der Piste.

„Wer früher bucht, der spart mehr“, sagt der Geschäftsführer der Rauriser Bergbahnen, Siegfried Rasser. Die Idee ist so einfach, dass es verwundert, dass sie zuvor noch kein österreichisches Skigebiet umgesetzt hat. Man kennt das System von Flug- und Zugtickets, nun werden flexible Preise erstmals in Österreich auch für die Skipiste angeboten.

Die Regeln für die zunächst nur online verfügbaren „Echt.Fair.Tickets“ sind einfach: Je früher man bucht, und je weniger gefragt der Termin ist, desto günstiger sind die Tickets. Es gibt für jeden Tag und jede Kartenkategorie mehrere Töpfe mit unterschiedlichen Ermäßigungen.

Wie hoch die Ermäßigung ist, und wie groß die Töpfe sind, haben Algorithmen auf Basis der Zutrittszahlen des vergangenen Winters errechnet. So kostet beispielsweise im Jänner, wenn man sofort bucht, das Tagesticket an einzelnen Tagen 30 statt 42 Euro.

Vielversprechender Start

„Es soll eine Win-win-Situation sein. Die Kunden bekommen günstigere Tickets, und wir haben eine höhere Auslastung“, erklärt Rasser. Die Rauriser Bergbahnen starten die Innovation, „hauptsächlich um Gäste zu lukrieren“. Dafür hat man sich einen US-Partner geholt. In den USA, der Schweiz und Deutschland sind dynamische Preise auf Skipisten schon weiter verbreitet. In der Schweiz setzen renommierte Orte wie St. Moritz, Arosa und Lenzerheide auf das System.

Rauris will sich damit auch neue Kundenschichten erschließen. „Wir haben Platz auf unseren Pisten. Ich will offen sein, wir haben schon bessere Zeiten gehabt. 1995 hatten wir 450.000 Nächtigungen, jetzt sind es 320.000“, sagt Rasser. Das Problem sei unter anderem die Lage im südlichen Salzburg. Aus praktisch allen Ballungsräumen kommt man auf dem Weg nach Rauris an größeren Skigebieten vorbei. „Die Angebote auf dem Weg zu uns sind enorm“, meint der Geschäftsführer.

Rasser verspricht seinen Kunden Spitzenqualität. „Wer hier gewesen ist, war begeistert“, sagt er. Der Start des Ticketsystems sei vielversprechend gewesen, obwohl die Pisten noch nicht geöffnet haben. „Momentan schaut es gut aus, dass das funktioniert“, erklärt Rasser. Wer öfter nach Rauris kommt, habe einen weiteren Vorteil. Hat man die Chipkarte einmal abgeholt, kann man sie jederzeit online mit einem weiteren Ticket „aufladen“.

Große setzen auf Rabatte

Auch größere Skigebiete versuchen, ihre Kunden auf weniger frequentierte Tage umzuleiten. „Wir haben eine Reihe von differenzierten Angeboten für eine bessere Verteilung der Gästeströme“, sagt Josef Burger, Vorstand der Bergbahnen Kitzbühel, zum KURIER.

Der Nobel-Skiort machte unlängst mit dem österreichweit teuersten Tagesticket in der Höhe von 58 Euro Schlagzeilen. Das sei aber nicht die ganze Wahrheit, so Burger. Erstmals habe man heuer die günstigere Zwischensaison auch auf den Jänner ausgeweitet. Dazu gibt es eine Reihe weiterer Vergünstigungen. Montag ist Ladies Day, Dienstag und Donnerstag sind Seniorentage, am Mittwoch gibt es bis 9.30 Uhr vergünstigte Tickets.

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