SOS-Kinderdorf: Bisher wurden 179 Personen entschädigt
SOS-Kinderdorf kämpft mit Gewalt- und Vertuschungsvorwürfen
Bei SOS-Kinderdorf Österreich haben bisher 187 Personen einen Antrag auf Entschädigung eingebracht.
In 179 Fällen wurden die Anschuldigungen im Zuge des Opferschutzverfahrens anerkannt und den Betroffenen eine Entschädigung bezahlt bzw. therapeutische Unterstützung gewährt. "Die meisten Fälle sind historisch", sagte eine Sprecherin der APA am Freitag. Besonders seit den 2000er-Jahren sei die Zahl deutlich rückläufig.
Whistleblowing-Plattform
Wie viele Personen tatsächlich betroffen sind, ist schwer abzuschätzen. "Ich bin mir sicher, es gibt eine Dunkelziffer", sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Santner im Ö1-Morgenjournal. Es könne nur alle Betroffenen, ermutigen, "sich zu melden".
Betroffenen stehen mehrere Wege offen, sich an SOS-Kinderdorf zu wenden: anonym über eine Whistleblowing-Plattform, persönlich bei einer der sechs unabhängigen Ombudsstellen in Österreich oder über die regionalen Anlaufstellen für volljährige ehemals Betreute.
Bisher 14.500 Kinder und Jugendliche betreut
Seit der Gründung 1949 betreute SOS-Kinderdorf in Österreich rund 14.500 Kinder und Jugendliche. Das ist laut der Organisation "keine Relativierung, sondern ein Maßstab für Verantwortung". "Jeder einzelne Fall, in dem ein Kind in unserer Obhut Leid erfahren hat, ist einer zu viel", so SOS-Kinderdorf.
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