Dass das manchmal aber leider dringend notwendig wäre, zeigen die Vorfälle der vergangenen Wochen in Niederösterreich und Salzburg.
So wurden laut Berichten der Gratiszeitung Heute sechs Kinder im Freibad Traiskirchen von zwei Männern, beide Asylwerber, sexuell belästigt.
Auch in Salzburg soll es Anfang Mai in einem Bad zu sexuellen Übergriffen gekommen sein.
Keine Angst um Schüler
Die Stimmung der Bad-Besucher scheint wegen dieser Ereignisse allerdings nicht getrübt zu sein, wie ein Lokalaugenschein im Stadionbad zeigt: „Also ich habe überhaupt keine Angst“, sagt Andrea Böck. Sie ist 55 Jahre alt und arbeitet schon seit mehr als 30 Jahren als Lehrerin.
Zusammen mit ihren Klassen besucht sie regelmäßig das Freibad. Ein ähnlicher Vorfall wie jener in Traiskirchen sei ihr in ihrer Laufbahn noch nicht untergekommen. „Auch um meine Schüler hab ich keine Angst. Ich passe sowieso auf und ich weiß, dass sie zu mir kommen würden, wenn doch etwas passiert“, sagt die Lehrerin.
Fotografieren von Kindern verboten
Unangebrachtes Verhalten im Bad kommt aber trotzdem vor, wie Bademeister Matthias Geringer im Stadionbad berichtet. „Manchmal merken wir, dass Männer Bilder von Kindern machen. Dann gehen wir hin und fordern sie auf, diese sofort zu löschen.“ Danach müssen die Personen das Bad verlassen. Vergleichbare Vorfälle wie in Traiskirchen sind dem 30-Jährigen noch nicht untergekommen.
Ein 34-jähriger Besucher, der nur anonym mit dem KURIER sprechen möchte, kann das nicht behaupten: „Ich wurde als 15-Jähriger von einem Mann belästigt.“ Gerade deshalb würden ihn solche Vorfälle wütend machen.
Die 35-jährige Mutter Nadja, die mit ihrer Familie fast jeden Tag ins Freibad geht, kennt solche Situationen nur aus den Medien: „Gerade im Bad fühle ich mich mit meinen zwei Kindern sehr wohl und sicher.“ Unwohlsein bereiten ihr andere öffentliche Orte.
Problem nicht im Wasser
Auch im Kongreßbad besteht laut zwei Besucherinnen vor Ort kein Grund zur Sorge – zumindest nicht im Freibad. „Natürlich widerfahren einem unangenehme Situationen als Frau, aber das ist nicht ein Problem des Schwimmbads“, erzählt die 25-jährige Sophia.
„Gott sei Dank bin ich aber im Freibad noch noch nie sexuell belästigt worden“, ergänzt ihre Freundin Teresa. Verbale Belästigungen außerhalb des Freibads habe Sophia hingegen schon erlebt. Beide Frauen seien aufgrund ihres Berufs – sie sind Polizistinnen – im Alltag sehr aufmerksam geworden, was ihre eigene Sicherheit als Frau angeht.
Das sei manchmal schwierig: Laut der Bademeisterin im Kongreßbad lassen sich vor allem männliche Gäste ungern Vorschriften von ihr machen. Sie wünsche sich unter anderem deshalb Verstärkung im Bademeister-Personal oder auch Securitys von der Stadt Wien.
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