Sechs mutmaßliche Schlepper in Tirol und Wien festgenommen

Symbolbild
Personen sollen seit dem Frühjahr Personen über die Balkanroute nach Österreich geschleppt haben.

In Tirol und Wien sind sechs mutmaßliche Schlepper festgenommen worden. Dabei handelte es sich um asylberechtigte Syrer und Iraker im Alter zwischen 23 und 37 Jahren, teilte das Tiroler Landeskriminalamt am Freitag mit. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung zumindest seit Frühjahr 2021 eine große Anzahl an Fremden entgeltlich über die Balkanroute nach Österreich geschleppt zu haben. Daraufhin sollen sie die Weiterfahrt nach Italien, in die Schweiz und nach Frankreich organisiert und durchgeführt haben.

Als Hauptbeschuldigter gilt ein 34-jähriger Iraker mit Wohnsitz in Innsbruck, der die Schleppungen koordiniert und die anderen Mitglieder entsprechend angewiesen haben dürfte, hieß es. Laut den Ermittlern sollen die Verdächtigen folgendermaßen vorgegangen sein: Ein Teil war für die Unterbringung, Zusammenführung von fünf bis zehn Personen zu einer Gruppe sowie deren Transport zu den Bahnhöfen in Wien verantwortlich. Die andere Gruppe organisierte die Beförderung mit dem Nachtzug von Wien nach Tirol sowie den Transport über die Binnengrenze nach Italien.

Hauptsächlich Ägypter geschleppt

Bei den geschleppten Personen handelt es sich überwiegend um ägyptische Staatsbürger. Sie mussten für die Schleppung von Österreich nach Italien rund 600 Euro pro Person an die kriminelle Vereinigung bezahlen. Weitere Ermittlungen - insbesondere zu den internationalen Kontakten - seien noch im Gange, so das LKA.

Am 20. November waren im Zuge von Hausdurchsuchungen in Innsbruck, Wörgl und Wien fünf Beschuldigte festgenommen worden - vier davon in Tirol, einer in der Bundeshauptstadt. Am 7. Dezember kam es schließlich in Wien zur Festnahme eines weiteren mutmaßlichen Schleppers, eines 33-jährigen Syrers. Bei den Hausdurchsuchungen in Tirol wurden 40.000 Euro an Bargeld sowie ein Pkw im Wert von 12.000 Euro sichergestellt.

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