„Ich habe um das Leben meines Sohnes gebangt“, sagt Schmitz, der von „lebensgefährlichen Sicherheitsmängeln“ spricht. Bilder von der Unfallstelle zeigen, dass der Stahlträger dort, wo der Jugendliche hängen geblieben ist, nicht von Schnee überdeckt ist.
Für seinen Vater, der mit Frau und Kindern die Weihnachtsferien in Tirol verbracht hat, stellt sich die Frage, ob die Bahn gesperrt werden hätte müssen. „Wenn da etwas dran ist, wird die Polizei das feststellen“, sagt Klaus Exenberger, Geschäftsführer der Bergbahnen Ellmau-Going, zu den Vorwürfen.
Gerade daran hat aber der schockierte Familienvater seine Zweifel. Er zeigt sich irritiert davon, dass die Erhebungen vor Ort nicht am Tag des Unfalls stattgefunden haben. Eine Polizistin hätte ihm zudem mitgeteilt, „die Unfallstelle wäre nicht mehr lokalisierbar“.
Christoph Silberberger, Leiter der Alpinpolizei im Bezirk Kufstein, bestätigt das dem Grunde nach. Als sich der Unfall ereignete, seien nämlich sowohl die in seinem Bezirk im Dienst stehenden, als auch die Kollegen des benachbarten Bezirks Kitzbühel – die Rodelbahn verläuft über die Grenze dazwischen – mit Einsätzen nach Skiunfällen und auch noch bei einer Fahndung gebunden gewesen.
„Bis sie das abgearbeitet hatten, hat es bereits zu dunkeln begonnen und die Rodelbahn war in Präparierung. Darum wurde der Vorfall am nächsten Tag weitererhoben.“ Dabei habe sich aufgrund der überarbeiteten Bahn „nicht mehr auf den Meter nachvollziehen lassen, wo sich der Vorfall ereignet hat“, so Silberberger.
Es werde aber eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft geben, die dann zu bewerten hat, ob Fahrlässigkeit oder Sorgfaltsverletzung vonseiten des Bahnbetreibers im Spiel war. Die Fotos des 59-Jährigen, auf denen die Situation an der Unfallstelle dokumentiert ist, würden beigelegt. Die Deutschen sind inzwischen wieder in ihre Heimat gereist und drängen nach dem Schockerlebnis auf Aufklärung.
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