Schulsprecher zu Abschiebung: "Dann stimmt etwas mit den Gesetzen nicht"

Schulsprecher zu Abschiebung: "Dann stimmt etwas mit den Gesetzen nicht"
Der 17-jährige Theo Haas kritisierte die Regierung am Freitag nach der Abschiebung seiner Mitschülerin hart.

Zwei Auftritte, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Zunächst hatte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in der ZIB 2 noch die Abschiebung mehrerer Jugendlicher in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verteidigt (mehr dazu hier). Wenig später war dann der 17-jährige Theo Haas im Studio der ZIB Nacht zu sehen, seines Zeichens Schulsprecher des Gymnasiums Stubenbastei - jene Schule, die auch die jetzt abgeschobene 12-jährige Tina besuchte.

Es sei eine "unmenschliche Abschiebung" gewesen, kritisierte Haas, "die trotz massivster Kritik von allen Seiten eiskalt durchgezogen wurde".

Stubenbastei-Schulsprecher Haas über die Abschiebungen

Besonders, dass Tina und ihre kleine Schwester bereits in Österreich geboren worden waren, und nun trotzdem nach Georgien gebracht wurden - "ein Land, zu dem sie keinen Bezugspunkt hat" - mache alle Mitschülerinnen und Mitschüler "extrem betroffen".

Replik an Nehammer

Zur Rechtfertigung des Innenministers, wonach die Behörden nur nach geltenden Gesetzen zu handeln hätten, meinte Haas: "Ich bin kein Jurist, sondern nur ein Teenager. Aber wenn das, was hier am Donnerstagabend stattgefunden hat, gesetzeskonform ist, dann stimmt etwas mit den Gesetzen nicht."

Die Politik sei deshalb auch gefordert, nachzubessern, forderte Haas weiter, "damit solche Fälle in Zukunft nicht mehr vorkommen". Bis dahin bleibe es das oberste Ziel der Lehrer und Schüler der Stubenbastei, "dafür zu sorgen, dass Tina mit ihrer Schwester und Mutter in ihr Heimatland Österreich zurückkehren kann."

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