Schönbrunn als Arena für 300 Pferde: "Wird um die Welt gehen"

Von 26. bis 28. September 2025 messen sich die weltbesten Springreiter vor dem Schloss Schönbrunn in Wien.
Traktoren und Gabelstapler bahnen sich ihren Weg durch die Touristenströme. Und der quietschgelbe Panoramazug will auch noch durch.
Es ist ein recht ungewöhnliches Bild, das sich Besucher in den vergangenen Tagen vor dem Schloss Schönbrunn bietet. Grund für den Trubel sind die Aufbauarbeiten für die Longines Global Champions Tour (LGCT), sozusagen die „Formel 1“ des Reitsports.
Die Bewerbe finden Freitag bis Sonntag statt, insgesamt treten 60 der weltweit besten Reiterinnen und Reiter aus 23 Nationen an. Zuletzt gastierte das internationale Großevent 2016 in Wien. Eine prestigeträchtigere Kulisse hätte man sich für die Rückkehr sicher nicht aussuchen können.
„Dass wir das gemeinsam mit Schönbrunn geschafft haben, ist einzigartig“, sagt Organisatorin Sonja Klima beim KURIER-Besuch. Denn der Aufbau gleiche einer logistischen Meisterleistung.
Die berittene „Boxengasse“
Erwartet werden 250 bis 300 Pferde. Für ihre Anreise am Mittwoch gibt es ein eigenes Anreisemanagement mit Time-Slots. Untergebracht sind die Tiere hinter dem Schloss in der „Boxengasse“. 365 Pferdeboxen stehen bereit, Zutritt hat hier nur ein ausgewählter Personenkreis, da es strenge Auflagen gibt.
Das Schloss selbst bleibt trotz der Ausmaße des Events für Besucher geöffnet. Einziger Wermutstropfen: der verstellte Blick auf das Schloss. Dafür erhascht man am Wochenende ziemlich sicher einen Blick auf die schönen Tiere.
Erwartet werden für die LGCT an drei Tagen 12.000 Besucher, die Tickets sind ausverkauft. Um die insgesamt drei Reitbereiche mit speziellem Reitsand aufzuschütten, waren 50 Lkw-Ladungen beziehungsweise 1.400 Tonnen Material nötig. Hinzukommen 3.200 Einstreuballen für die Boxen.
Ein großer Auftritt
Der Ehrenhof wird fast gänzlich vom Turnierplatz eingenommen, um ihn herum sind 3.000 Tribünenplätze inklusive Blick auf das imperiale Gebäude aufgebaut.
Hinter dem Schloss liegt der Abreitplatz, rechts der Aufwärmplatz, von dem aus die Teilnehmer tagsüber in die Arena einreiten werden. Abends, nach Schließung des Museums, haben die Reiter einen besonders großen Auftritt: Sie dürfen mittig direkt durch das Schloss in die Arena einreiten.
Diese Bilder werden um die Welt gehen, der Werbefaktor ist unbezahlbar.
Organisatorin
Ein wahrhaft eindrucksvolles Bild, das man beim Lokalaugenschein zeichnet. Nicht nur für den Reitsport, auch für Wien. „Diese Bilder werden um die Welt gehen, der Werbefaktor ist unbezahlbar“, sagt Klima.
Hoffen auf die Lipizzaner
Auch laut Klaus Panholzer, Schönbrunn-Geschäftsführer, lohne sich der Aufwand: „Der Aufbau sieht hart aus, funktioniert aber reibungslos.“ Die Strahlkraft des Events vergleicht er mit den Olympischen Spielen vor Versailles.
Schönbrunn ist ein touristischer Hotspot, wir wollen es aber auch für die Wiener öffnen.
Geschäftsführer Schönbrunn Group
Nur um die Touristen gehe es Panholzer aber nicht: „Schönbrunn ist ein touristischer Hotspot, wir wollen es aber auch für die Wiener öffnen, durch eben solche Events aber auch verschiedene Märkte.“
Geplant ist, dass die LGCT jährlich in Schönbrunn stattfindet. Für 2026 hofft Klima, die Lipizzaner einbinden zu können. Was man auch betont: Die LGCT sei kein Event für Reich und Schön; mit Tagestickets um 20 Euro will man alle Interessierten ansprechen.
Organisiert wurde außerdem ein Kinderprogramm sowie eine Auktion zugunsten von Familien schwer kranker Kinder.
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