Sanierung und Kesseltausch so teuer wie nie, Kritik an Fördersystem
Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 kritisiert, dass die Sanierungsförderungen des Bundes für Immobilen intransparent sind - und hat selbst nachgerechnet.
Fazit: Die Förderungen für thermische Sanierung und Heizkesseltausch waren noch nie so hoch wie heute. Bei geschätzten Gesamtkosten von etwa 100.000 Euro bei einer umfassenden Sanierung inklusive Heizungstausch können sich Hausbesitzer, je nach Bundesland, zwischen 58.000 und 93.800 Euro abholen.
Der Bund fördert seit Jahresbeginn bis zu 50 Prozent der Kosten für Wärmedämmung und Fenstertausch und bis zu 75 Prozent der Kosten für den Heizungstausch in Form von Einmalzuschüssen. Diese Maßnahmen werden aber nicht nur vom Bund sondern auch von den Ländern gefördert. Eine Kombination der Bundes- und Landesförderungen ist möglich, gibt Global 2000 bedenken.
Große Unterschiede
Als Beispiel wird die thermische Sanierung eines Einfamilienhauses angeführt - eine umfassende Wärmedämmung, Fenstertausch und Umstellung auf eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung, Gesamtkosten 100.000 Euro: Der Zuschuss des Bundes beträgt 58.000 Euro. Bei der Kombination von Bundes- und Landesförderung ist der gesamte Zuschuss in Tirol am höchsten. Dort werden insgesamt 93.800 Euro als Einmalzuschuss gewährt. Auch in der Steiermark ist der Zuschuss mit 86.500 Euro vergleichsweise hoch.
Deutlich mehr als drei Viertel der Kosten gibt es auch in Vorarlberg (83.600 Euro), Salzburg (83.500 Euro) und Kärnten (83.200 Euro), während der Zuschuss in Wien (68.800 Euro) und Oberösterreich (67.200 Euro) deutlich geringer ausfällt. Das Burgenland (61.500 Euro) liegt noch vor Niederösterreich, wo Einmalzuschüsse mit Anfang 2024 abgeschafft wurden. "Somit kann in Niederösterreich nur auf den Einmalzuschuss des Bundes zurückgegriffen werden, womit immer noch eine Förderung von 58.000 Euro abgeholt werden kann", so die Umweltschützer am Donnerstag.
In den einzelnen Bundesländern gibt es aber nicht nur Einmalzuschüsse, sondern auch die Möglichkeit geförderte Kredite zu erhalten. Das Burgenland und Niederösterreich setzen stark auf dieses Modell. Somit ist auch für Menschen, die die hohen Investitionssummen nicht vorab finanzieren können, eine Möglichkeit geschaffen.
GLOBAL 2000 spricht sich hier für Wahlfreiheit aus: „Es sollte Fördermöglichkeiten in allen Bundesländern, sowohl für Bürger, die Kredite benötigen, als auch für jene, die etwas angespart haben, geben. Kritisch sind auch die beschränkten Fördertöpfe. So kann es sein, dass attraktive Förderungen rasch aufgebraucht sind und nicht alle zum Zug kommen,“ so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
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