Salzburger Großprojekte laufen trotz Coronavirus weiter

Salzburger Großprojekte laufen trotz Coronavirus weiter
Die Planungen für die Mini-U-Bahn zum Mirabellplatz und den Ausbau der Westbahn liegen nicht auf Eis.

Gebaut wird noch nirgends. Das ist der große Vorteil der wichtigen Salzburger Infrastruktur-Projekte in der Corona-Krise. Denn die Planungsarbeiten laufen sowohl für die Verlängerung der Lokalbahn ins Stadtzentrum als auch für die Neubaustrecke der Westbahn zwischen Köstendorf und Salzburg vom Virus momentan noch unbeeindruckt weiter.

Denn während viele Baustellen aktuell stillstehen, können die Planungsarbeiten durch die Ingenieure auch im Homeoffice erledigt werden. „Wir führen unsere Planungen ganz normal weiter“, sagt Christoph Bayrhammer, Sprecher von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Zu Jahresbeginn hat die gemeinsame Planungsgesellschaft von Stadt, Land und Salzburg AG ihre Arbeit aufgenommen. Aktuell wird daran gearbeitet, aus bereits bestehenden Planungen einer Verlängerung der Lokalbahn vom Hauptbahnhof bis zum Schloss Mirabell die beste Variante zu fixieren. Geld für die Planungsgesellschaft kommt auch vom Bund, auch für den Bau hat der Bund bereits zugesagt, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen.

Salzburger Großprojekte laufen trotz Coronavirus weiter

Die Planungen zur unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn laufen ungehindert weiter.

Bürgerbeteiligung pausiert

Somit ist vorerst noch alles auf Schiene. „Wir schauen, wie sich das weiterentwickelt. Die nächsten Gespräche mit dem Ministerium werden mit Videokonferenz geführt oder nach hinten verschoben“, erklärt Bayrhammer.

Auch bei der Neubaustrecke der Westbahn durch den Flachgau, die einen 16,5 Kilometer langen Tunnel bringen soll, gibt es vorerst keine weitere Verzögerung. Wie berichtet, sorgt bereits die Suche nach einem neuen Deponiestandort für eine Verzögerung. Vom Coronavirus ist das Projekt bis jetzt weitgehend unberührt.

„Für die Neubaustrecke Köstendorf – Salzburg laufen die Planungen momentan weiter“, sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser. Allerdings können die öffentlichen Konsultationen für einen neuen Deponiestandort derzeit nicht stattfinden. „Der vereinbarte öffentliche Informationsaustausch ist derzeit im Sinne der Gesundheit vorübergehend ausgesetzt und wird nach Ostern neu betrachtet“, erklärt Mosser.

Mönchsberggarage nahm Hürde

Dieser Informationsaustausch ist allerdings für die Suche nach dem neuen Deponiestandort wichtig. Schließlich sollen hier die Anrainer ihre Meinungen äußern, die anschließend über eine nachvollziehbare Bewertungsmatrix in die Entscheidungsfindung einfließen soll. Das liegt bis auf weiteres auf Eis. Eine Verzögerung für das Gesamtprojekt soll das nicht bringen. Allerdings müsse man beobachten, wie sich die Situation um das Coronavirus generell entwickle, sagt Mosser.

Mitten in der Corona-Krise hat dagegen ein anderes Großprojekt eine wichtige Hürde genommen. Wie der Standard berichtet, hat die Erzdiözese Salzburg als Grundstückseigentümerin ihre Zustimmung zum Ausbau der Mönchsberggarage vergangene Woche unterzeichnet. Damit ist der Weg frei für die naturschutzrechtliche Genehmigung des Ausbaus. Rund fünf Millionen Euro soll die Erzdiözese als Nutzungsentgelt bekommen.

2,8 Milliarden Euro beträgt die geplante Investitionssumme für den Westbahnausbau in Salzburg bis ins Jahr 2040. Dann sollen die ersten Züge unterirdisch durch den Flachgau rollen.

150 Millionen Euro soll die erste Etappe des Ausbaus der Salzburger Lokalbahn vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz kosten. Die Bundesregierung wird sich an den Kosten zur Hälfte beteiligen.

28 Millionen Euro kostet laut einer Schätzung die Erweiterung der Mönchsberggarage.

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