Salzburg: Die Welt der Festspiel-Werkstätten

Salzburg: Die Welt der Festspiel-Werkstätten
Kurz vor Festival-Auftakt wird noch gehämmert, geschraubt, modelliert und gemalt, was das Zeug hält. Ein Rundgang.

Im Proben-Kalender scheint jede Minute vergeben zu sein. Die Festspiele kommen langsam auf Bühnentemperatur. Wie in einem Uhrwerk greift alles ineinander.

Zu den Stars hinter den Bühnen gehört Josef Rehrl, der Tischlerei-Chef. Seit 34 Jahren im Team, selbst also mehr als ein Requisit, arbeitet er konzentriert mit den Plänen für die heurige Kinderoper. „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ wird über seine Bretter poltern. „Am Bühnenboden gibt es einen elliptischen Ausschnitt, wo die Schauspieler durchkraxeln werden“, erklärt Rehrl die Bestimmung der Hölzer hinter ihm. Die Tischlerei ist mit der Ausstattung im laufenden Austausch. Zuerst wird die künstlerische Idee in Konstruktionszeichnungen konkretisiert. Dann gibt es laufend noch Änderungswünsche. Eine Tür muss schnell anders angeschlagen oder eine Stufe noch eingebaut werden. Geschicklichkeit, Kunstverständnis und Improvisationstalent sind gefragt.

Enorme Vielfalt an Tischler-Arbeiten

Das Fundament der Opern- und Schauspiel-Welt ist oft aus Holz gebaut. Spektakulär: „Beim Barbier, dem Stück der Pfingstfestspiele, hatten wir riesige Hochglanz-Platten im Einsatz.“ Die Vielfalt ist enorm: „Wir haben vom Schiff, das abbrannte, bis zum Flugzeug alles schon gebaut.“ Oder für „Don Giovanni“ im Vorjahr: Es entstanden riesige Gesimse für die Kulisse, die einen sakralen Raum darstellt. Eine Montagehalle gibt es nicht. Die Maschinenhalle geht in die Handwerkstatt über. „Mit der geplanten Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser gewinnen wir auch wichtigen Raum für die Werkstätten“, ist Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor, stolz auf das enorme Engagement hinter den Bühnen.

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