Platter zu Söder-Foul: "Bayern lassen sich nicht vorschreiben, wo sie Urlaub machen"

Günther Platter liegt sich mit den deutschen Nachbarn in Verkehrsfragen ständig in den Haaren
Wegen Straßensperren im Winter rät Bayerns Ministerpräsident vom Tirol-Urlaub ab. Für Tirols Landeshauptmann ist das "lächerlich".

Deutschland ist für Tirols Tourismus der mit Abstand wichtigste Markt. Das hat eine am Donnerstag in Innsbruck präsentierte Bilanz zur heurigen Sommersaison einmal mehr gezeigt. Jeder zweite Gast kommt aus dem benachbarten Norden.

Unmittelbar vor dem Start der Wintersaison hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch seinen Landsleuten nun aber von einem Skiurlaub in Tirol abgeraten. Anlass ist die angekündigte Sperre von im Winterreiseverkehr überlasteten Schleichwegen.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) konterte dem Foul des bayerischen Nachbarn am Donnerstag: "Diese Aussage ist lächerlich. Die Bayern lassen sich von einem Ministerpräsidenten nicht sagen, was sie im Urlaub machen sollen."

Söder habe eine derartige Aussage bereits im Sommer getätigt, so Platter: "Scheinbar ist die Platte noch einmal aufgelegt worden." Die Zahl der bayerischen Urlauber habe nichts destotrotz um 3,4 Prozent zugenommen. Tirols Landeshauptmann schließt in Bezug auf die Söder-Aussagen daher: "Das beeindruckt die bayerischen Bürger nicht."

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Bereits im Sommer gab es Abfahrverbote in Tirol

Die nun getroffenen Maßnahmen seien "marginal". Wie berichtet, geht es bei den Fahrverboten darum, dass Skiurlauber auf ihre Fahrt in die Tiroler Skigebiete auf der Suche nach Schleichwegen nicht Gemeinden entlang der Routen verstopfen.

"Größter Stau durch Grenzkontrollen"

Geleitet von Navis fahren Urlauber Sommer wie Winter auf der Flucht vor Maut oder Stau auf Nebenstraßen. "Der größte Stau, den wir haben, ist durch die Grenzkontrollen, die absolut nicht nötig sind", richtet Tirols Landeschef seinem Amtskollegen in Bayern aus.

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Deutschland hat die Grenzkontrollen am Übergang Kufstein/Kiefersfelden zuletzt erneut verlängert

An der Grenze bei Kufstein werden Autofahrer bei der Rückreise nach Deutschland kontrolliert. Insbesondere im Winter ist der Stau rund um die Tiroler Bezirkshauptstadt enorm. Denn sie liegt auf der Strecke in die Skigebiete rund um Kitzbühel.

Zu den an- und abreisenden Urlaubern gesellen sich an den Wochenenden tausende Tagesgäste aus dem Großraum München.

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