Petition soll Amtshaus Donaustadt vor Abriss bewahren

Petition soll Amtshaus Donaustadt vor Abriss bewahren
Mehrfach wurde Kritik laut. Nun werden Unterschriften für den Erhalt gesammelt.

Das ehemalige Amtsgebäude am Schrödingerplatz im 22. Bezirk soll weg. Damit abfinden wollen sich aber nicht alle. Nun wird erneut Kritik laut.

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Petition soll Amtshaus Donaustadt vor Abriss bewahren

50 Jahre fungierte der Brutalismus-Bau in Kagran als Amtshaus, nun soll er weichen

Knapp 50 Jahre lang beherbergte das Gebäude die Bezirksvorstehung Donaustadt, das Standesamt, ein Jugendzentrum und die Volkshochschule. Bald soll damit aber Schluss sein. Die Bezirksvorstehung ist bereits Ende 2022 aus dem im Besitz der Stadt stehenden Gebäude aus- und – als Mieter – in ihre neue Bleibe eingezogen. Genauer gesagt in ein achtstöckiges Hochhaus im von den Bauträgern Signa und Are errichteten Gebäudekomplex „Vienna Twentytwo“ am Dr.-Adolf-Schärf-Platz.

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Volkshochschule zieht 2026 aus

Die Volkshochschule wird ebenfalls ausziehen. Der neue Mietvertrag ist bereits unterschrieben, der Umzug ist allerdings erst für das zweite Quartal 2026 vorgesehen, sagt Karl Dworschak, Direktor der Volkshochschule Donaustadt.

Danach soll am Schrödingerplatz ein „klimafitter Stadtteil“ entstehen. Konkret heißt das laut MA 21 (Stadtteilplanung und Flächenwidmung): rund 350 Wohnungen, eine Bücherei, ein Jugendzentrum und ein neuer Veranstaltungssaal.

Gegenwind

Ganz ohne Gegenwind ist das Projekt bisher aber nicht ausgekommen. Architekten, Stadtplaner und Historiker sprachen sich dagegen aus. Die Kritik: Statt das erst in den 1970er-Jahren erbaute Gebäude abzureißen und ein neues zu bauen, sollte der Bestand renoviert werden. Das sei umweltfreundlicher und erhalte das architektonische Erbe des Brutalismus, so die Kritiker.

Aktivistinnen und Aktivisten mit Bürsten und Kübeln

Die Protestaktion beim Amtshaus am Schrödingerplatz

Vergangenes Wochenende kam es zu einer Protestaktion: Die „Initiative Haus der Begegnung Donaustadt“ hat das Amtsgebäude einer „Facade Lifting Aktion“ unterzogen. Mit Bürsten wurde das Gebäude – zumindest ein bisschen – gereinigt. Gedacht war das als Auftaktaktion für eine Petition.

Baubeginn

Bis Mitte Dezember werden Unterschriften gesammelt, um das Amtsgebäude zu erhalten, heißt es von der Initiative. Bei Redaktionsschluss am Dienstagabend waren es 128 Unterschriften. Die Liste soll dann vor dem Rathaus und dem (neuen) Bezirksamt Donaustadt an die Politiker übergeben werden.

Eine Aktivistin, die das Gebäude mit einer Bürste putzt

Mit Bürsten putzten die Aktivistinnen und Aktivisten das Gebäude

Die ersten Schritte Richtung Neubau wurden aber ebenfalls schon gesetzt. „Noch 2023 soll das Widmungsverfahren starten und bis Ende 2024 beendet sein“, heißt es von der MA 21. Danach soll ein Bauträger-Wettbewerb durchgeführt werden. Der Baubeginn sei somit frühestens 2025 oder 2026 möglich, heißt es.

Zwischennutzungsprojekte

Bis dahin werden Zwischennutzungsprojekte untergebracht, heißt es aus dem Büro von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Teile des Gebäudes werden als Lagerraum für die Flüchtlingshilfe verwendet, ein weiterer Teil als Lagerraum des Magistrats. Und von November bis April wird im ehemaligen Amtshaus ein Film gedreht.

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