Personal krank: Bis zu 700 Spitalsbetten in der Steiermark gesperrt
Influenzawelle, rasant steigende Fälle von Infektionen mit dem RS-Virus und nach wie vor Corona: Die Spitäler stehen vor massiven Problemen infolge wachsender Patientenzahlen, aber auch Personalausfällen. Allein am Grazer Uni-Klinikum führt die Situation unter anderem zur Sperre von 260 Betten.
Im gesamten Bundesland können 600 bis 700 (von 5.500 Betten) zurzeit nicht belegt werden – es fehlen medizinisches und pflegerisches Personal. Rund sieben Prozent der Spitalsbediensteten sind selbst krankgeschrieben.
Kein Aufnahmestopp
Aufnahmestopp von Patienten gäbe es aber keinen, versichert Gerhard Stark, Vorstandsdirektor der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGES): "Menschen, die Akut- und Notfallversorgung brauchen, können versorgt werden." Dennoch, die Situation ist angespannt. Auf die Notfallambulanz am Klinikum, die für 70 Patienten pro Tag ausgelegt ist, kommen derzeit 160 bis 170 täglich.
Besonders prekär ist die Situation an der Kinderklinik, wo bereits Mitarbeiter anderer Spitalsabteilungen aushelfen mussten, um den Andrang zu bewältigen: 430 Kinder und Jugendliche wurden allein am vergangenen Wochenende dort behandelt – üblich sind pro Tag an die 110. Bereits seit Anfang Dezember ist die Auslastung an der Kinderklinik gestiegen, die Bettenstation war überbelegt.
Sperre für andere Bundesländer
In Wien ist die Situation ähnlich. Der Gesundheitsverbund hat wie berichtet angeordnet, Patienten aus anderen Bundesländern nur im Akutfall oder für ausschließlich in Wien angebotene Behandlungen aufzunehmen: Auch in der Bundeshauptstadt sind etliche Stationen aus Personalmangel gesperrt. Die Ärztekammer in NÖ fordert ein "lösungsorientiertes Gespräch": "Künstliche Mauern laufen moderner Versorgung entgegen."
Kommentare