Patient stach mit Buttermesser auf Krankenschwester ein

HELMUT ELSNER WIRD FREIGELASSEN: WILHELMINENSPITAL
Der Mann hatte eine Krankenschwester fast zu Tode gewürgt. Er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Eigentlich lag der Patient als Corona-Verdachtsfall im Wiener Wilhelminenspital. Er wirkte „schlapp und apathisch“, wie später beschrieben wurde. Nach dem Waschen flüsterte der 26-Jährige der Krankenschwester zu: „Ich muss dir ein Geheimnis verraten.“ Und plötzlich soll er aus dem Bett gestiegen sein, den Hals der Krankenschwester umklammert und mit einem Buttermesser auf sie eingestochen haben.

Am Donnerstag sitzt er (vertreten von Anwalt Mirsad Musliu) deshalb im Landesgericht für Strafsachen in Wien. Eigentlich wäre ein Mordversuch angeklagt gewesen. Doch der Mann ist psychisch krank. Er leidet unter Schizophrenie – er wird deshalb nicht als Angeklagter, sondern als Betroffener geführt.

Hals umklammert

Der Vorfall ereignete sich am 25. März. Die Krankenschwester und ein Kollege hatten den Mann gerade gewaschen. Der Kollege hatte das Zimmer bereits verlassen, als der 26-Jährige den Hals der Frau umklammerte. Die Krankenschwester versuchte zu schreien – doch es gelang ihr nicht. Nach einiger Zeit schaffte es die Frau aber, einen kurzen Laut von sich zu geben. Ihr Kollege öffnete daraufhin die Tür. Sofort sprang er von hinten auf den Rücken des Angreifers, umklammerte mit dem Arm seinen Hals. Da griff der Mann zu einem Buttermesser, das noch auf dem Frühstückstablett lag. Mehrmals soll er damit auf die Krankenschwester eingestochen haben. Erst nach einem zähen Ringen ließ er die Krankenschwester los. „Hätte ich nicht eingegriffen, wäre meine Kollegin bestimmt tot“, sagte der Pfleger.

Von dem Mann geht laut Gutachten auch künftig eine große Gefahr aus. Wie von der Staatsanwältin gefordert, wurde der junge Mann von einem Schwurgericht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.

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