Spekulationen um künftige Koalition
Das Ergebnis in Niederösterreich hat auch die Koalitionsprognosen für Salzburg angeheizt: Mit ÖVP, SPÖ, FPÖ, den Grünen, den Neos, der KPÖ, WIRS und MFG können die Wählerinnen und Wähler landesweit bei acht Parteien ihr Kreuzerl machen. Die Bierpartei hatte sich als Kunstprojekt entpuppt und ist wieder verschwunden.
Die ÖVP soll laut Umfragen an der Spitze bleiben. Die 30 Prozent-Marke scheint nicht gefährdet zu sein. Enorme Zugewinne werden FPÖ-Frontfrau Marlene Svazek vorhergesagt. Die SPÖ soll auf Platz drei abrutschen. Schwarz-Rot wäre inhaltlich problematisch: Alleine schon das Bahnprojekt S-Link spaltet. Die SPÖ ist dagegen.
Neuauflage von schwarz-grün-pinker Zusammenarbeit knapp
Eine Neuauflage der Dirndl-Koalition wird mehr als knapp: Grüne (9 Prozent) und Neos (7 Prozent) hätten weder mit großen Zugewinnen, noch mit Verlusten zu rechnen, heißt es. Die Grünen besetzen das Klima-Thema und treten heute, Freitag, vor der Zentrale der Salzburg AG ihre zweite Plakatwelle los.
Die Neos holen sich, ebenso für heute, Freitag, Unterstützung von Bundesparteichefin Beate Meinl-Reisinger. Sie wird beim Auftakt erwartet. Für die Freiheitlichen wird Bundeschef Herbert Kickl noch bei zwei Auftritten in Salzburg die Stimmung anheizen.
Überraschung im linken Lager
Für die größte Überraschung könnte Kay-Michael Dankl mit seiner KPÖ PLUS sorgen. Mit prognostizierten sechs Prozent liegt der Einzug in den Landtag in greifbarer Nähe. Positiv für ihn: „Man sieht damit, dass eine Stimme für die KPÖ keine verlorene ist.“
Dankl will sich im Wahlkampf vor allem auf jene Stadtteile und Orte konzentrieren, die zuletzt mit einer besonders niedrigen Wahlbeteiligung auffielen. In Gebieten wie Itzling oder Schallmoos waren es gerade einmal 30 Prozent.
Er will verhindern, „dass sich ganze Bevölkerungsgruppen nicht mehr am demokratischen Prozess beteiligen.“ Die Grazer Bürgermeisterin und Parteikollegin Elke Kahr wird schon am Samstag mit ihm bei der Neuen Mitte Lehen um Stimmen werben. Schlüsselthema sind die hohen Wohnkosten.
Dauerlauf auch für die Kleinparteien
Auch die Kleinparteien MFG mit Patrick Prömer und „Wir sind Salzburg“ von Ex-MFG-Politiker Gerhard Pöttler sind im Marathon-Modus. Pöttler: „Wir müssen noch bekannter werden.“ Sein Wahlziel mit polarisierenden Botschaften wie „Austritt aus der EU und der WHO“ oder „Keine Windkraft für Salzburg“: „Mindestens zwei Prozent.“
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