Bankomatsprengungen häufen sich: Ein Täter kommt in Linz vor Gericht

Bankomatsprengungen häufen sich: Ein Täter kommt in Linz vor Gericht
In der Nacht auf Donnerstag wurde in Wien erneut ein Bankomat gesprengt. Es ist dies der bislang letzte einer langen Reihe an Taten.

Und es hat "bumm" gemacht. Diesmal in einer Postfiliale in der Wagramer Straße in Wien. Unbekannte Täter haben den Bankomaten gesprengt.

Der Eingangsbereich des in einem ebenerdigen Anbau zu einem Mehrparteienwohnhaus untergebrachten Postamts wurde dabei völlig zerstört. Donnerstagfrüh war die Spurensicherung im Gang, ebenso die Fahndung nach den Räubern, bestätigte Polizeisprecherin Anna Gutt gegenüber der APA erste Medienberichte.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften raste zum Tatort, auch ein Polizeihubschrauber hob im Rahmen der Sofortfahndung ab. 

Es ist dies die bislang letzte Tat einer ganzen Reihe an ähnlichen Taten, wie die Apa auflistet.

  • Am 12. Februar - Mittwoch vor einer Woche - hatten drei Männer einen Bankomaten am Wienerberg in Favoriten gegen 3.00 Uhr zu knacken versucht. Sie brachten Sprengstoff an, der aber nicht zündete, und flüchteten danach mit einem weißen Motorrad. 
  • Knapp eine Woche davor, am 8. Februar, wurde gegen 3.30 Uhr ein Gerät in der Simmeringer Guglgasse in die Luft gejagt. Damals hatte es geheißen, bei den Tätern könnte es sich um eine niederländische Gruppe handeln, der hierzulande zum damaligen Zeitpunkt vier Bankomat-Sprengungen allein heuer zugeschrieben worden seien. 
  • Erheblicher Sachschaden entstand auch am 21. Jänner bei einer Bankomat-Sprengung in Wien-Liesing. Fünf Beteiligte flüchteten mit Motorrollern vom Tatort im Kaufpark Alt-Erlaa.
  • Der erste Wiener Fall dieses Jahres ereignete sich am 4. Jänner am Exenbergerweg in Simmering, begangen durch vermutlich vier Täter, die mit zwei Motorrädern geflüchtet sein dürften. 

Zuvor hatte es jedoch schon zumindest seit vergangenem Herbst immer wieder Bankomat-Sprengungen in Wien bzw. generell in Ostösterreich gegeben, und auch hier nahm die Serie zuletzt an Fahrt auf.

Spur der Verwüstung durch Ostösterreich

Erst Dienstagfrüh richteten Bankomat-Sprenger am Bahnhof Korneuburg im Wiener Umland erheblichen Sachschaden an. Am vergangenen Samstag sprengten drei Unbekannte im Foyer einer Postfiliale einen Geldausgabeautomaten im Salzburger Stadtteil Aigen und flüchteten mit einem Motorroller. 

In Neusiedl am See gab es eine einschlägige Tat in der Nacht auf den 7. Februar, und ebenfalls gegen 3.30 Uhr, zwei Tage zuvor, in der Nacht auf Mittwoch, eine weitere im Foyer einer Bankfiliale in Gänserndorf, wobei mutmaßlich vier Täter zwei Geldausgabeautomaten zerstörten.

Ein Angeklagter vor Gericht

In Linz wird jedenfalls am 4. März einem 28-Jährigen wegen Bankomatsprengung in vier Fällen der Prozess gemacht. 

Er soll als Mitglied einer kriminellen Vereinigung schwere Diebstähle versucht bzw. begangen haben. Meist ist es beim Versuch geblieben, wie das Landesgericht Linz zum Prozess mitteilt. 

Die Einbrüche in mehrere Banken seien jeweils durch Aufzwängen der Glasschiebetüren zum Foyer erfolgt. Anschließend hätten die Täter die Verkleidung der Geldausgabeautomaten abgebaut und diese mit mitgeführten Blitzknallsätzen im Bereich des Ausgabemechanismus aufgebrochen. 

Explosion war zu heftig

Am 18. Juni etwa in einer Bank in Windhaag, wo 138.920 Euro im Bankomat gebunkert waren. Allerdings war die Explosion so heftig, dass sich das ganze Geld in der Filiale verteilte und die Täter kaum Beute machen konnten. 

Bei der Sprengung am 14. Juli im Thayatal sei der Bankomat bei der Sprengung nicht aufgegangen, beim nächsten Versuch am gleichen Tag in Drosendorf wurden die Bankräuber von einem Nachbarn gestört.

Einzig der Coup in Schrattenberg am 16. Juli sei "erfolgreich" gewesen, die Täter konnten mit 29.000 Euro flüchten, der 28-Jährige wurde später gefasst. Bei einer Verurteilung muss er mit einer Haftstrafe von einem bis zu zehn Jahren rechnen. 

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