3 Tote bei geführter Skitour im Ötztal: Verfahren eingestellt
Mit bis zu 18 Verschütteten war am 11. April diesen Jahres zunächst nach einem Lawinenunglück im Gemeindegebiet von Sölden im Ötztal ausgegangen worden. Nach einer stundenlangen Rettungs- und Bergeaktion stand fest: 3 Skitourengeher aus den Niederlanden - 60, 35 und 33 Jahre alt - haben nicht überlebt.
Sie waren Teil einer Gruppe aus insgesamt 17 Holländern, die im Bereich des Venter Niedertals auf dem Weg zur Martin-Busch-Hütte waren - begleitet von 4 einheimischen Bergführern. Gegen sie wurde nach dem Unglück ermittelt.
Bekannt lawinengefährlich
"Der gesamte Weg zur Martin-Busch-Hütte geht entlang von extrem steilen Osthängen. Das ist bekannt gefährlich für jegliche Art von Lawinen", sagte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol, damals zum KURIER.
Nun wurde das Ermittlungsverfahren gegen die als äußerst erfahren geltenden Bergführer eingestellt, wie zunächst der ORF Tirol berichtete und Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, bestätigt.
Ein alpintechnischer Sachverständiger hatte "sowohl Eignung, als auch Vorbereitung und Kommunikation der Verantwortlichen aus führungstechnischer Sicht als sehr gut bzw. äußerst sorgfältig" beurteilt. Den Bergführern sei "kein Vorwurf zu machen", so die Anklagebehörde.
180 Meter lange Lawine
Vielmehr ist es bei dem Unglück "durch eine an sich harmlose, oberflächliche Lockerschneelawine" zum Durchreißen einer "nassen Schneebrettlawine bis zum Boden" gekommen. Die war 180 Meter lang und 80 Meter breit.
"Für die ortskundigen Bergführer war diese Kausalkette nicht zu erkennen. Mit dieser Lawine war am 11.04.2024 um 10:45 nicht zu rechnen", heißt es abschließend.
Dass in diesem Gebiet an jenem Tag Menschen unterwegs waren, war für Franz Josef Fiegl von der Bergrettung Sölden, der den Rettungseinsatz leitete, schon damals keine große Überraschung. "Das ist eine wunderschöne Tour und eine sehr beliebte Route."
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