ÖBB und Asfinag wollen ihren Fuhrpark klimafreundlich machen

THEMENBILD: E-TANKSTELLE /  E-MOBILITÄT / ELEKTROAUTO
Bei Dienstwagen soll auf E-Autos umgestellt werden, auf den Autobahnen soll es mehr Ladestationen geben.

"2020 war nicht nur das Corona-Jahr, es war auch das wärmste Jahr der Messgeschichte und der Wetterextreme", leitete Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) die heutige Präsentation ein. Im Kampf gegen den Klimawandel sollen daher "alle Hebel" in Bewegung gesetzt werden - einer der wichtigsten sei die Mobilität. Gewessler und ihr Ministerium wollen dabei selbst Vorbild sein - die Ministerin hat daher gar keinen Dienstwagen. 

INTERVIEW: BM LEONORE GEWESSLER

Leonore Gewessler (Grüne)

Im Regierungsprogramm ist das endgültige Aus für Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in der öffentlichen Beschaffung (mit Ausnahme von Sonderfahrzeugen, Einsatzfahrzeugen und Fahrzeugen des Bundesheers) ab 2027 vorgesehen. Jene Unternehmen, an denen das Umweltministerium direkt beteiligt ist, haben sich nun selbst weitergehende Pläne auferlegt - allen voran die Asfinag und die ÖBB. 

Mehr Ladestationen auf Autobahnen

So sind von den insgesamt 513 Autos des Fuhrparks des Autobahnbetreibers Asfinag bereits 20 Prozent E-Autos - bis 2025 sollen alle Autos emissionsfrei fahren. Bei den rund 600 Lkws und Kleintransportern werde das noch etwas länger dauern, das Ziel sei aber dasselbe, sagt Hartwig Hufnagl, der Vorstandsdirektor der Asfinag.

Asfinag

Hartwig Hufnagl, Asfinag

Ab 2022 soll es auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen alle 65 Kilometer eine Ladestation für E-Autos geben. Später soll es alle 40 Kilometer eine geben. 

Neue Car-Policy

Betroffen sind von dieser neuen Car-Policy, die Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag präsentierte, neben Asfinag und ÖBB auch die Austro Control, die AustriaTech GmbH, die GKB GmbH, die Schienen Control GmbH, SCHIG,  die Umweltbundesamt GmbH und via donau.

Aufgrund dieser neuen Car-Policy soll in diesen Unternehmen ein E-Fahrzeug angeschafft werden, wenn Car-Sharing oder Öffis nicht ausreichen. Autos mit Verbrennungsmotoren sollen gar nicht mehr angeschafft werden. Auf Inlandsflüge soll verzichtet werden und Dienstreisen sollen, wenn möglich, mit den Öffis zurückgelegt werden.

Mobilitätskonto per App

„Elektro-Mobilität ist in unserer DNA“, bekräftigt auch ÖBB-Chef Andreas Matthä, der mit Mitte des Jahres ebenfalls seinen Dienstwagen abgeben wird. Aber auch jene 240 Autos für die anderen Führungskräfte der Bundesbahnen werden sukzessive abgeschafft und durch einen Pool an E-Fahrzeugen ersetzt.

Andreas Matthä

Andreas Matthä, ÖBB

Überdies wird ein Mobilitätskonto per App angeboten, mit dem sowohl die ÖBB-Mitarbeiter, als auch die Kunden nach der Reise mit der Eisenbahn „für die letzte Meile“ auf E-Autos, E-Fahrrädern oder E-Scootern sowie Taxis zurückgreifen können.

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