Die ertappte Frau, sie könnte laut Zeugen betrunken gewesen oder psychisch krank sein, reagierte Luxi zufolge sofort aggressiv: „Sie sagte, was willst du Trottel und trat nach mir.“ Es entwickelte sich eine lautstarke Diskussion im Zuge derer die Frau laut dem Clown nicht nur weiter pöbelte, sondern ihm auch einen Hieb mit ihrem Einkaufssackerl – angeblich gefüllt mit Flaschen – auf die Schulter verpasste.
Daraufhin eskalierte die Situation. Vollkostümiert schubste Luxi die Frau auf die Sitzbank. Auch sie holte aus, verfehlte den Clown aber. Dieser versetzte ihr daraufhin erneut einen wuchtigen Stoß. Das ging zwölf Sekunden so. Sekunden, in denen zahlreiche Passanten zuschauten, aber niemand eingriff. Und auch Sekunden, die ein Unbekannter mit seinem Smartphone filmte.
Die Sequenz teilte die Person in den sozialen Medien, wo sich die Bilder des „Horrorclowns“ rasch verbreiteten.
Eine schreckliche Ungerechtigkeit, wenn es nach dem Luftballonakrobaten geht: „Niemand konnte auf dem Video sehen, dass mich die Frau zuerst geschlagen hat. Ich wurde in den Medien als Prügelclown bezeichnet, dabei habe ich mich nur gewehrt.“
Das Geschäft leidet
Während im Internet spekuliert wurde, wer der „böse Clown“ denn sei, ging dieser in die Offensive und erstattete Anzeige gegen die nach wie vor unbekannte Frau, die sich nach der Konfrontation aus dem Staub gemacht hatte. Auch im Spital war Luxi laut eigenen Angaben, da seine Schulter Tage nach dem Zwischenfall immer noch schmerzte.
Viel mehr trifft den Clown aber, was die Leute nun über ihn denken. „Man kennt mich in der Mariahilfer Straße, am Stephansplatz und im Prater als lustigen Clown, der Kindern Ballons schenkt – was müssen die jetzt denken? Das ist extrem schlecht für meinen Ruf.“
Der 61-Jährige erzählt, dass in den Tagen danach sein Handy vor Nachrichten und Anrufen nur so überging. Freunde und Bekannte wollten wissen, was passiert sei, „so kenne man ihn gar nicht“. Und auch auf das Geschäft soll sich die hitzigen Szenen auswirken. Es gebe keinen Tag, an dem er nicht gefragt werde, ob er der Clown aus dem Video sei.
Luxi will jetzt nicht nur, dass die Frau in dem Video ausgeforscht wird, sondern auch, dass jene Person sich meldet, die mitgefilmt hat. Der Clown hofft, dass es noch mehr Material gibt, das zeigt, dass ursprünglich er attackiert wurde. Er will seinen Ruf wiederherstellen. Dass ihn ein Video in so schlechtes Licht rückt, nimmt ihn mit: „Ich liebe diesen Job und vor allem die Kinder und dann passiert so was.“
Kamerascheu will der Artist deshalb aber nicht werden: „Es gibt Bilder von mir mit dem ehemaligen Bürgermeister Häupl. Ich habe Minister und Bezirksvorsteher getroffen. Und natürlich Hunderte Fotos mit Eltern und Kindern gemacht. Die wird es auch weiterhin geben.“
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