Neues Gesetzespaket: Spekulanten haben es künftig schwer

Neues Gesetzespaket: Spekulanten haben es künftig schwer
Raumordnung und Grundverkehr neu: Das Gesetz kommt am Mittwoch verspätet in den Landtag.

„Endlich!“, meinen all jene, die über den sorglosen Umgang mit Grund und Boden, vor allem in touristisch interessanten Gebieten Salzburgs, mehr als unglücklich waren. Chalet-Siedlungen wuchsen zuletzt scheinbar unkontrolliert aus dem Boden. Besonders auffällig: Der Oberpinzgau. Kaum eine Gemeinde ohne „Buy to Let“-Modell, wo Investoren kaufen, ihre Alpen-Hütte auch vermieten und nach einem Ausstieg Zweitwohnsitze drohen.

Kaum ein Grundstücksdeal, wo „echte“ Landwirte aus der Region profitierten. Die Grundverkehrskommission im Pinzgau war heuer mit einem vernichtenden Bericht des Landesrechnungshofes konfrontiert. Die SPÖ mit Karin Dollinger als treibende Kraft brachte daraufhin auch noch eine Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein. Mittlerweile liegt der Akt bei der zuständigen Behörde in Linz.

Fragwürdiger Deal mit Nationalpark-Fläche

Der Grundstücksmarkt habe zum Teil an einen Selbstbedienungsladen erinnert, so die Kritiker. Einige wenige Persönlichkeiten aus der Region waren immer wieder in Deals involviert. Gesetze seien schlau umgangen worden. Und das ging sogar so weit, dass Private Flächen im Nationalpark erwerben konnten.

Bestes Beispiel: Die deutsche Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide verkaufte Flächen, die der Verein 1909 lange vor Nationalparkzeiten erworben hatte. Bei dem Verkauf von angedachten 3.500 Hektar hätte man gern das gesamte Areal in öffentlicher Hand gesehen, um den Schutzstatus in sicheren Händen zu wissen. „Der Nationalpark-Fonds hatte aber nicht überall Interesse“, bestätigt Steffen Albers. Man habe der Stiftung interessierte Privatpersonen genannt. Es soll zu fragwürdigen Deals gekommen sein. Der Nationalpark-Fonds kaufte zumindest knapp 3.000 Quadratmeter um 19 Cent pro Quadratmeter. Im Vergleich zum gerade beschlossenen Ankauf der Antheringer Au um 37 Millionen Euro im Salzburger Zentralraum von einem Großgrundbesitzer sei das ein Spottpreis, kritisiert Karin Dollinger: „Da frage ich mich schon, warum Nationalpark-Kernland weniger wert ist.“ Im Büro von Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi beruft man sich auf drei Fachgutachten.

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