Nach Mord an 17-Jähriger: "Massive Gewalteinwirkung" festgestellt
Nach dem Tod einer 17-jährigen Schwangeren in Graz hat die Landespolizeidirektion Steiermark Donnerstagfrüh das Obduktionsergebnis bekannt gegeben: Die Jugendliche wies zahlreiche Stichverletzungen im Hals- und Nackenbereich auf und laut Gerichtsmedizin wurden auch Kompressionsspuren gefunden - sie dürfte also auch gewürgt worden sein. Es habe sich um "massive Gewalteinwirkung" gehandelt, an der sie in der Nacht von Montag auf Dienstag verstorben ist.
Schere möglicherweise Tatwaffe
In der Wohnung des Opfers wurden gleich mehrere Gegenstände sichergestellt, die als Tatwaffen in Frage kommen - darunter auch eine Schere, die am Wickeltisch gelegen war. Laut Kronen Zeitung soll die Schere voll Blut gewesen sein. Der 19-jährige Verdächtige wird nun mit den neuen Erkenntnissen konfrontiert und voraussichtlich am Donnerstag in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht. Dort dürfte er in Untersuchungshaft genommen werden.
Die 17-jährige Frau - sie war in der 18. Schwangerschaftswoche - war Dienstagabend tot in einer Wohnung im Grazer Bezirk Geidorf gefunden worden. Kurz darauf wurde ein 19-jähriger Verdächtiger festgenommen. Es handelt sich laut seinen Angaben um den Vater des ungeborenen Kindes. Er bestritt mit dem Ableben der Jugendlichen etwas zu tun zu haben. Der junge Mann gab aber zu, Montagabend in der Wohnung gewesen zu sein und dass es auch einen Streit gab. Als er die Wohnung verlassen hat, habe sie noch gelebt, beteuerte er.
Die Tötung der 17-Jährigen ist bereits der 17. Frauenmord in Österreich alleine in diesem Jahr.
Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.
Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:
Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555 Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247
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