Nach Erdrutsch in Vorarlberg: Hang nun in "Kriechbewegung"
Der am Freitagabend ins Rutschen geratene Hang in Hörbranz (Bez. Bregenz) ist weiter in Bewegung. Das sagte am Montag Bürgermeister Andreas Kresser auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur nach einer Lagebesprechung am Vormittag.
An jenem Haus am Fuße des Hanges, an dem sich durch den Erdrutsch Risse gebildet hatten, seien weitere Risse entstanden, sagte Kresser. Das Gebäude sei aber nach wie vor bewohnbar, so das Gemeindeoberhaupt. Aktuell könne man nur "zuschauen und messen", sagte Kresser.
Hangrutsch wurde zur Kriechbewegung
Nach den Angaben des Bürgermeisters ist der Hang den Experten zufolge in eine Kriechbewegung übergegangen. "Das Furchtbare an der Sache ist: Gegen eine Kriechbewegung kann man nichts tun", stellte Kresser fest. Befürchtungen bezüglich eines weiteren großen Rutsches müsse man aber keine haben.
Diesbezüglich habe sich die Situation trotz des in Vorarlberg am Montag anhaltenden Dauerregens nicht verschlechtert. Am Sonntag hatte das Landesvermessungsamt Messpunkte gesetzt, anhand derer die Bewegung des Hanges laufend evaluiert wird.
Beschädigte Bauernhaus
Das beschädigte Bauernhaus - es weist mehrere Meter lange Risse in den Wänden und im Boden auf - wurde noch einmal von einem Statiker geprüft und als bewohnbar eingestuft. Eine Nachtsperre, die auch andere Häuser betroffen hatte, war mit Sonntag aufgehoben worden. Ob das Bauernhaus zu retten ist, wird sich weisen.
Wegen eines Hangrutsches waren in der Nacht auf Samstag in Hörbranz im Bereich Hochreute/Halbenstein 39 Menschen aus ihren Häusern vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Ein Waldhang war nach Angaben der Polizei auf ungefähr 150 Metern Breite fortlaufend in Bewegung. Bäume wurden umgeknickt, Geröll durch den Wald geschoben. Anrainer hatten die Polizei alarmiert, weil beunruhigender Lärm aus dem Wald zu hören war.
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