Nach 500 Verletzten im Vorjahr: Mit Hightech gegen Wildunfälle

Alle sieben Minuten kommt es statistisch gesehen in Österreich zu einem Wildunfall im Straßenverkehr. Dabei wurden im Vorjahr 500 Personen verletzt, eine davon tödlich. Im Schnitt sterben pro Jahr 72.000 Wildtiere, am häufigsten sind Rehe und Hasen betroffen.
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„Die Zahlen von Wildtierunfällen sind seit Jahren stabil, es war bisher schwierig, die Situation zu verbessern“, sagt Christian Eltner, Generalsekretärs des österreichischen Versicherungsverbandes (VVO). Deshalb hat die Fachhochschule (FH) Oberösterreich in Hagenberg gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ein Projekt ins Leben gerufen, wie man Wildunfälle vermeiden beziehungsweise reduzieren könnte.
„Zwischen September vergangenen Jahres und Juni 2023 haben wir Drohnen über die Testgebiete Gänserndorf und Hagenberg fliegen lassen. Anhand von Wärmebildkameras an den Drohnen konnten wir die Dichte von Tieren an verschiedenen Orten ermitteln“, sagt Andreas Stöckl von der Abteilung „Digital Media“ der FH. Auf diese Weise könnten Wildtier-Hotspots identifiziert werden. Eine Auswertung der Unfalldaten zeigt, dass es im vergangenen Jahr in den Bezirken Amstetten, Gänserndorf und Braunau am Inn die meisten Wildunfälle mit Personenschaden gab.
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„Aber Daten aus der Vergangenheit reichen nicht aus, um eine Risikobewertung und Maßnahmen zur Prävention zu erarbeiten, deswegen nutzen wir nun die Technik“, betont Stöckl.
Aktuelle Hinweise auf Wildwechsel könne man in Zukunft auch in Navigationssysteme einspielen, um Autofahrer so zu warnen. So könnte nicht nur das Leben von Mensch und Tier gerettet, sondern auch die teils massiven Schäden an den Autos verhindert werden, ergänzt Eltner.
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