Muren und Hangrutschungen: Wie viel Anteil hat der Klimawandel?

Muren und Hangrutschungen: Wie viel Anteil hat der Klimawandel?
Forscherteam der Uni Graz untersuchte Extremwettereignis. Landesregierung gab Geld für Beseitigung von Schäden frei.

Starkregen und Gewitter der vergangen Tage hinterließen am Vorarlberger Ufer des Bodensees, dem Rheinspitz, einen Teppich aus Holz: Da der Rhein Hochwasser führte, riss er Holzstämme mit, die sich an der Mündung sammelten. Die enorme Menge an Hochwasser lässt sich auch am Pegel des Bodensees messen: Er stieg auf 4,23 Meter – das ist ein Zuwachs von mehr als einem Meter binnen weniger Tage.

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In den ebenfalls vom Unwetter stark betroffenen Regionen  Salzburgs und Tirols  geht es nun die Aufräumarbeiten.

Auf einem weit zurückliegenden Extremwetter-Ereignis basiert indes eine neue Studie der Uni Graz. jenes aus dem Sommer 2009 in Feldbach. Damals wurden dort  rund 1.000 Muren oder Rutschungen gezählt, der Sachschaden lag bei 13 Millionen Euro.

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Die Wissenschafter Douglas Maraun und Aditya Mishra fütterten ein Computermodell mit diesen Daten und erstellten gleichzeitig die Simulation einer Erde ohne jegliche Klimaerwärmung, sprich: Der Planet blieb auf vorindustriellem Niveau.

Muren und Hangrutschungen: Wie viel Anteil hat der Klimawandel?

Rutschungen in Feldbach 2009

Das Ergebnis ist deutlich: "Der Klimawandel ist schon jetzt für eine erhöhte Anzahl von Hangrutschungen verantwortlich", merken die Forscher an. Und zwar könnten zehn Prozent der Muren und Erdrutsche "eindeutig auf den vom Menschen  verursachten Klimawandel zurückgeführt werden".

Ein weiterer Effekt hilft

Dass es nicht noch mehr ist, ist ebenso auf das sich verändernde Klima zurückzuführen, denn: Steigende Temperaturen hätten „den Boden trockener gemacht, was den den Einfluss zumindest teilweise ausgleicht“. hieß es am Mittwoch. Das könnte die Stabilität gewisser Hänge "möglicherweise verbessert haben“.

Muren und Hangrutschungen: Wie viel Anteil hat der Klimawandel?

Das Holzmeer am Bodensee

Die steirische Landesregierung gab am Mittwoch zudem 12,1 Millionen Euro frei, um Unwetterschäden zu beseitigen. Dabei geht es  allerdings um jene, die zu Monatsbeginn durch Starkregen in den Bezirken Leibnitz und Südoststeiermark passiert sind.

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