Mozarts letzter Brief an seinen Vater ist zurück in Salzburg

Mozarts letzter Brief an seinen Vater ist zurück in Salzburg
Die Brief-Sammlung der Internationalen Stiftung Mozarteum wurde um drei bedeutende Schreiben erweitert.

„Mon tres cher Pere!“ So beginnt einer jener drei Briefe von Wolfgang Amadeus Mozart, die seit Kurzem neu im Bestand der Stiftung Mozarteum Salzburg sind. Mozarts Brief an seinen Vater mit dem Einstieg „mein sehr lieber Vater“ – es ist das letzte erhaltene Schreiben vor dessen Tod – habe ihn sehr berührt, sagte Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum, am Dienstag bei der Präsentation der kostbaren Zukäufe.

In diesem besonderen Brief schreibt Mozart über sein Verhältnis zum Tod: „... so habe ich mich seit ein Paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes! ...“, heißt es an einer Stelle. Er habe den Tod „als den schlüssel zu unserer wahren glückseeligkeit“ kennengelernt.

PG INTERNATIONALE STIFTUNG MOZARTEUM: "DREI NEUE MOZART-BRIEFE IN SALZBURG"

Der letzte Brief von Wolfgang Amadeus Mozart an seinen Vater, datiert mit dem 4. April 1787.

PG INTERNATIONALE STIFTUNG MOZARTEUM: "DREI NEUE MOZART-BRIEFE IN SALZBURG"

Mozarts Unterschrift im letzten Brief von Wolfgang Amadeus Mozart an seinen Vater, datiert mit dem 4. April 1787.

PG INTERNATIONALE STIFTUNG MOZARTEUM: "DREI NEUE MOZART-BRIEFE IN SALZBURG"

Brief von Leopold Mozart an seine Frau Anna Maria.

PG INTERNATIONALE STIFTUNG MOZARTEUM: "DREI NEUE MOZART-BRIEFE IN SALZBURG"

Brief von Wolfgang Amadeus Mozart an seine Frau Constanze, datiert Prag 10. April 1789.

Mehrere 100.000 Euro

In dem Brief spiegle sich die gesamte Ethik des abendländischen Denkens, meinte Honsig-Erlenburg. Der Inhalt des Briefs vom 4. April 1787 war, wie auch jener der beiden anderen beiden Neuerwerbungen, bekannt. Doch dass Mozart den Brief nicht nur mit seinem Namen und dem Kürzel „manu propria“ unterschrieben habe, sondern danach noch ein Freimaurerzeichen angefügt habe, sei neu, erläuterte Ulrich Leisinger, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung. Die Briefe waren in den vergangenen Jahrzehnten in Privatbesitz und nicht zugänglich.

Zu den Neuerwerbungen gehört auch ein Brief von Mozart an seine Frau Constanze aus Prag, den er 1789 im Rahmen einer Reise nach Berlin, Dresden und Leipzig geschrieben hat. Außerdem ergänzt nun ein Brief von der ersten Italienreise aus Bologna vom 28. Juli 1770 die Sammlung der Stiftung Mozarteum.

Die Briefe sind der Stiftung aus dem Nachlass des mittlerweile verstorbenen Vorbesitzers, dem Zeichner und Autor Maurice Sendak, angeboten worden. Man habe dafür mehrere 100.000 Euro bezahlt, sagte Honsig-Erlenburg. Zur Eröffnung der Konzertsaison in den nächsten Tagen wird der Brief im Eingangsfoyer des Mozarteums ausgestellt. Die Stiftung Mozarteum verfügt über die weltweit größte Sammlung an Briefen der Familie Mozart.

Die Briefe sind unter https://dme.mozarteum.at verfügbar.

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