Motorradsaison 2025: Bereits 77 tödlich Verunglückte

Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle bleibt hoch
Neun von zehn Opfern sind Männer. Das Durchschnittsalter der Verunglückten liegt bei 46 Jahren,

Zusammenfassung

  • In der Motorradsaison 2025 starben in Österreich bisher 77 Menschen bei Motorradunfällen, neun von zehn davon Männer mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren.
  • Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich in Niederösterreich, wobei 88 Prozent der Unfälle von den Lenkenden selbst verursacht wurden, oft durch Fehleinschätzungen und zu hohes Tempo.
  • Der Anteil der Motorradopfer an allen Verkehrstoten ist auf fast 25 Prozent gestiegen, weshalb der ÖAMTC mehr Aufklärungsarbeit, Fahrsicherheitstrainings und bessere Infrastruktur fordert.

In der Motorradsaison 2025 sind bis einschließlich 10. November in Österreich 77 Motorradfahrer- und fahrerinnen sowie Mitfahrende bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen.

Damit bleibt die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ähnlich hoch wie im Vorjahr (82 Tote). Nach Angaben des ÖAMTC machen am Motorrad Mitfahrende mittlerweile ein Viertel (25 Prozent) aller Verkehrstoten aus. 

Das Durchschnittsalter der Verunglückten beträgt 46 Jahre, neun von zehn sind Männer.

Niederösterreich auf Platz 1 in Negativstatistik

Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich in Niederösterreich (20), gefolgt von der Steiermark (15), Kärnten (13), Tirol (10), Oberösterreich (9), Salzburg (4) sowie Vorarlberg und Wien (je 3). Im Burgenland wurden keine tödlichen Motorradunfälle verzeichnet.

Die Analyse der Unfälle zeigt, dass die Zahl der Motorradunfälle an Kreuzungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten um rund ein Fünftel zurückging. 

Immer mehr Alleinunfälle

Gestiegen ist dagegen die Zahl der Alleinunfälle und jene der Unfälle im Richtungsverkehr - etwa beim Überholen - und zwar jeweils um mehr als 50 Prozent.

88 Prozent der tödlichen Motorradunfälle wurden laut ÖAMTC von den Lenkenden selbst verursacht. Besonders häufig sind Alleinunfälle (40 Prozent) sowie Unfälle im Begegnungsverkehr (27 Prozent). 

Als Hauptursachen nennt ÖAMTC-Experte Robert Kolerovic Fehleinschätzungen des eigenen Fahrkönnens, zu hohe Risikobereitschaft und nicht angepasstes Tempo. 

Wer besonders gefährdet ist

Besonders gefährdet seien Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger und Biker mit wenig Routine. 

Langfristig betrachtet ist die absolute Zahl der getöteten Motorradfahrerinnen und Fahrer zwar leicht rückläufig - der höchste Jahreswert war 2000 mit 112 Tote; 2024 gab es 83 Todesopfer - ihr Anteil an allen Verkehrstoten ist jedoch von sieben Prozent (1995) auf fast 25 Prozent gestiegen.

Während die Zahl der Verkehrstoten bei anderen Mobilitätsformen sinkt, stagniert sie im Motorradbereich. Technische Entwicklungen können laut ÖAMTC nur begrenzt zur Sicherheit beitragen, da Motorradfahrende im Vergleich zum Pkw etwa keine schützende Karosserie haben. 

Aufklärungsarbeit und Training

Umso notwendiger seien laut dem Club daher Aufklärungsarbeit, Fahrsicherheitstrainings, Überwachung sowie eine moderne und Fehler verzeihende Infrastruktur, um die Sicherheit für Motorradfahrende zu erhöhen. 

Der ÖAMTC empfiehlt auch regelmäßige Fahrtechniktrainings, um Notmanöver zu beherrschen und die eigene Reaktionsfähigkeit zu verbessern.

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