Millionenbetrug mit Wohnmobilen: Internationale Tätergruppe gefasst

Millionenbetrug mit Wohnmobilen: Internationale Tätergruppe gefasst
Polizei fasst mehrere Verdächtige einer Gruppe, die Wohnmobile mit gefälschten Dokumenten anmietete und für 400.000 Euro weiterverkaufte.

Eine internationale Tätergruppe soll in Österreich und der Schweiz Wohnmobile und Pkw im Gesamtwert von rund einer Million Euro angemietet und weiterverkauft haben.

Wie die Polizei Oberösterreich mitteilt, wurden mehrere Verdächtige bereits festgenommen. Die mutmaßlichen Täter sollen zwischen März und September 2024 insgesamt 13 Wohnmobile und zwei Pkw von Privatpersonen und Verleihfirmen unter Verwendung gefälschter Ausweise angemietet haben.

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, die Fahrzeuge anschließend im Internet an gutgläubige Käufer weiterverkauft zu haben.

Professionelle Fälschungen und manipulierte Fahrzeuge

Die Ermittlungen begannen, als am 27. März 2024 ein Wohnmobil im Wert von etwa 85.000 Euro in Marchtrenk nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückgegeben wurde. Laut Polizei sollen die Beschuldigten für den Weiterverkauf gefälschte Kfz-Dokumente verwendet haben, um kurzfristige Anmeldungen in Deutschland zu erwirken. 

In einigen Fällen sollen die Verdächtigen zudem die Fahrgestellnummern professionell manipuliert haben. Um die hochpreisigen Wohnmobile schneller verkaufen zu können, sollen die Fahrzeuge teilweise absichtlich beschädigt, als älter deklariert oder mit falschen Kilometerständen angeboten worden sein. In einem Fall wurde sogar ein nicht existenter Getriebeschaden angegeben.

Mehrere Festnahmen und laufende Fahndung

Im Zuge der Ermittlungen konnten bereits mehrere Verdächtige festgenommen werden. Ein 39-jähriger Rumäne wurde bereits zu einer unbedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Eine 55-jährige Kroatin wurde im Februar 2025 nach Österreich ausgeliefert. 

Vier weitere Verdächtige wurden im September 2024 in Wiener Neustadt festgenommen, zwei von ihnen befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. Eine 45-jährige Serbin ist weiterhin flüchtig. Zwei weitere mutmaßliche Mittäter konnten bislang nicht identifiziert werden. 

Polizei sucht mit Öffentlichkeitsfahndung

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat eine Öffentlichkeitsfahndung angeordnet. Alle betrügerisch erlangten Fahrzeuge konnten laut Polizei sichergestellt werden, teilweise noch vor dem Weiterverkauf. Die Zuordnung der Fahrzeuge an die ursprünglichen Eigentümer oder die neuen Käufer ist Gegenstand laufender zivilrechtlicher Verfahren.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern. Sachdienliche Hinweise zu deren Identität können unter der Telefonnummer +43 59133 40 3388 oder an das Postfach des LKA OÖ, EB 06 Diebstahl: LPD-O-LKA-Diebstahl@polizei.gv.at gemeldet werden.

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