Mädchen zu Sex-Fotos überredet: 4,5 Jahre Haft

Symbolbild
54-Jähriger gab sich im Internet als Jugendlicher aus - Urteil nicht rechtskräftig.

Ein 54-jähriger Deutscher, der sich im Internet als Jugendlicher ausgab, ist am Montag am Landesgericht Feldkirch u.a. wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte sich das Vertrauen von drei Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren erschlichen, zwei von ihnen veranlasste er zu sexuellen Handlungen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der arbeitslose Tischler nutzte Messenger-Dienste und Social Media-Plattformen, um zwischen Sommer 2018 und Jänner 2019 immer wieder Teenager zu kontaktieren. Er selbst gab sich dabei als 15-Jähriger aus. Mit drei Jugendlichen - zwei 13-Jährigen sowie einer Zwölfjährigen - entstand so etwas wie eine Beziehung. Diese Beziehungen blieben zwar auf das Internet beschränkt, laut dem vorsitzenden Richter Martin Mitteregger erlebten die Mädchen sie allerdings als "sehr real".

In ihren Gesprächen im Internet überredete der 54-Jährige, selbst Vater zweier erwachsener Kinder, die Teenager unter anderem dazu, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen und ihm Fotos und Videos davon zu schicken. Einem Mädchen drohte der in Österreich und Deutschland mehrfach vorbestrafte Mann, die Aufnahmen zu veröffentlichen, falls keine weiteren folgen sollten. Von dem intimen Material ist nichts an die Öffentlichkeit gelangt.

Der Deutsche nannte Langeweile sowie Einsamkeit als Motiv und sprach von einem "schlichten Fehler". Das Gericht allerdings erkannte in den Handlungen des Mannes äußerst gezieltes Vorgehen. Reue könne er nicht erkennen, sagte Mitteregger. Der 54-Jährige wurde schließlich wegen schweren sexuellen Missbrauchs, pornografischer Darstellung Minderjähriger und Nötigung zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Den Opfern wurden insgesamt 7.000 Euro Schadenersatz zugesprochen.

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