Wien: Keine Pfandhilfen
In Linz sind an manchen Mistkübeln bereits sogenannte Pfandhilfen installiert, in Innsbruck wird von der Stadtklima-Abteilung nun ein Pilotprojekt gestartet. Geplant ist ein mehrmonatiger Test zweier Systeme: kleinere Pfandringe, die direkt an Müllbehältern befestigt werden, sowie größere Pfandinseln als frei stehende Sammelpunkte.
Sie ermöglichen es, pfandpflichtige Flaschen und Dosen sichtbar und getrennt vom Restmüll abzulegen. Das erleichtere das unkomplizierte und hygienische Sammeln von Pfandgebinden, ohne in Abfalleimern wühlen zu müssen, erläutert die zuständige Innsbrucker Stadträtin das Projekt. Gleichzeitig werde dadurch das achtlose Wegwerfen dieser Verpackungen – sogenanntes Littering – im öffentlichen Raum reduziert.
Für die Stadt Wien ist das hingegen keine Option; eine Sprecherin der MA 48 erteilt dieser Idee auf Anfrage des KURIER eine Absage: „Unsere Aufgabe ist es, die Stadt sauber zu halten.“ Das sei mit diesen Pfandringen nicht möglich, ist man bei der MA 48 überzeugt: „Das macht mehr Probleme und Müll, als es hilft.“
Schlechte Erfahrungen in Deutschland
Die Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung habe sich schon seit Jahren mit internationalen Erfahrungen mit Pfandringen und ähnlichen Systemen beschäftigt. Vor allem mit deutschen und Schweizer Großstädten gebe es einen regen Austausch.
Einige Metropolen wie Köln, Hannover oder Berlin haben demnach ausführliche, mehrjährige Tests dazu gemacht; teilweise auch durch externe Institute begleitet. Die Ergebnisse: Die Abstellmöglichkeiten ziehen nicht nur Pfandflaschen an, sondern auch diversen Müll, erläuterte die MA 48.
Es sei zudem davon auszugehen, dass die Menschen nicht nur leere Gebinde abstellen, sondern etwa auch halbvolle Becher. Dies würde Insekten wie Wespen und andere Tiere anlocken. „In Summe verursachen Pfandringe nicht nur ein optisches, sondern auch ein hygienisches Problem“, heißt es seitens der MA 48.
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