„Es ist mittlerweile ein Puzzle, das sich aus einem Sammelsurium an Problemstellen zusammensetzt“, erklärt Krebs.
Eines der Anliegen betrifft den Personalmangel. Geht es nach der Gewerkschaft, ist dieser nämlich alles andere als ein Problem der Vergangenheit.
„Dass sowohl Bildungsminister Polaschek als auch Stadtrat Wiederkehr den Personalmangel öffentlich quasi als bewältigt dargestellt haben, war kontraproduktiv. Die Meldung, dass wir genügend Lehrer haben, stimmt einfach nicht“, sagt Krebs.
Von einem Notbetrieb zum Nächsten
Lehrstellen seien nicht nachhaltig oder qualitätsvoll besetzt, Diensteinteilungen werden immer schwieriger, kritisiert er weiter. Als Beispiel wird das Fach Religion angeführt – in diesem ist fachfremdes Unterrichten nicht möglich, aber die Besetzungen seien immer schwieriger. „Schulen hüpfen von einem Notbetrieb zum anderen wegen Krankenständen, Schwangerschaften und Kündigungen“, sagt Krebs.
Probleme klar benennen
Umso wichtiger sei es, die Probleme jetzt klar zu benennen. Krebs’ Appell an Politik und Behörden: „Sprechen wir gemeinsam offen darüber.“
Mängel verortet der Pflichtschullehrergewerkschafter aber nicht nur bei der Personalmenge: Lehrkräfte erhielten immer mehr Aufgaben, die nicht in den Bereich der Bildungsarbeit fallen würden. „Es fehlt eine klare Trennung, wo die pädagogische Arbeit aufhört.“
Und die pädagogische Arbeit selbst bringt einer Vielzahl an Herausforderungen mit sich. Darunter: mangelende Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler, Gewalt, Extremismus und psychische Gesundheit. „Wir wünschen uns eine offene Diskussion darüber. Die Schuldzuweisungen von Bund und Land auf den jeweils anderen haben uns nicht weitergebracht.“
Ungestörter Schulbetrieb
Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Kundgebung und keinen Streik, betont Krebs. Man möchte nicht anecken und den Schulbetrieb stören. Deshalb finde die Kundgebung auch erst am Nachmittag, außerhalb der Unterrichtszeit statt.
Für Eltern gebe es daher keinen Grund zur Sorge, dass der Schultag der Kinder beeinflusst sein könnte. Gleichzeitig lädt die Gewerkschaft nicht nur Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch Eltern ein: „Hier besteht ein gemeinsames Interesse. Nur wenn wir darüber reden, kann sich langfristig etwas ändern.“
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