Lebensgefahr auf zwei Rädern: Motorradsaison begann mit Unfällen

Zusammenfassung
- Mehrere schwere Motorradunfälle ereigneten sich am ersten warmen Wochenende des Jahres 2025, darunter ein tödlicher Unfall eines 16-jährigen Fahrers in Niederösterreich.
- Unfälle im Frühling könnten durch richtige Vorbereitung und Fahrtechniktraining vermieden werden, betont der ÖAMTC Motorrad-Chefinstruktor.
- Bundesländer wie NÖ und OÖ fördern Motorradtrainings mit bis zu 100 Euro, um die Sicherheit auf zwei Rädern zu erhöhen.
Das erste sommerlich warme Wochenende des Jahres ist meist auch jenes, an denen sich die ersten schweren Motorradunfälle ereignen. Das Jahr 2025 macht da leider keine Ausnahme.
Gleich mehrere folgenschwere Zusammenstöße, an denen Zweiräder beteiligt waren, haben sich am Samstag zugetragen. Der wohl tragischste davon ist im niederösterreichischen Bad Schönau (Bezirk Wiener Neustadt-Land) passiert.
Ein 16-Jähriger und sein 18-jähriger Begleiter waren auf Motocrossrädern auf einer Freilandstraße unterwegs – die Gefährte waren übrigens nicht für den Verkehr zugelassen.
Die Burschen wollten einen vor ihnen fahrenden Pritschenwagen überholen, obwohl dessen 24-jähriger Lenker gerade dabei war, nach links in eine Hauseinfahrt abzubiegen. Das Überholmanöver ging schief.
Die zwei Motorräder krachten in den Klein-Lkw. Für den 16-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, er erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Der schwer verletzte 18-Jährige wurde mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 3 ins Krankenhaus nach Eisenstadt geflogen. Der Fahrer des Pritschenwagens blieb unverletzt.
Ein weiterer schwerer Unfall hat sich am Samstagnachmittag in Oberösterreich ereignet. In Waldhausen im Strudengau (Bezirk Perg) sind in einer Kurve der B119 zwei Motorradfahrer frontal zusammengestoßen.
Die Lenker – 19 und 20 Jahre alt, beide aus Niederösterreich – stürzten und blieben laut Polizei verletzt im Straßengraben liegen. Einer wurde mit der Rettung, der andere mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
19-Jähriger reanimiert
Nur knapp überlebte ein 19-jähriger Biker einen Unfall in Vorarlberg – der ebenfalls am sonnigen Samstag passierte. Er verlor in der Nähe von Schnepfau (Bezirk Bregenz) während eines Überholmanövers die Kontrolle über sein Motorrad, kam von der Straße ab und stürzte in ein Bachbett.
Der Teenager erlitt schwerste Kopfverletzungen und musste am Unfallort reanimiert werden. Nachdem er stabilisiert worden war, wurde er mit dem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen.
Vermeidbare Unfälle
Sind solche Unfälle im Frühling unvermeidlich? Die Verkehrsklubs beantworten diese Frage mit einem klaren Nein und erinnern zu Beginn der diesjährigen Motorradsaison wieder an die richtige Vorbereitung, bevor man sich nach der Winterpause in den Sattel schwingt.
Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik, betont, dass es nach einer längeren Motorrad-Pause einer Eingewöhnungsphase bedarf: „Nach der Winterpause fehlt die Praxis auf zwei Rädern und man ist fehleranfälliger unterwegs, bis die Routine wiederhergestellt ist.“ Der Profi empfiehlt, bei den ersten Ausfahrten besonders vorsichtig unterwegs zu sein.
Bevor man sich überhaupt auf öffentliche Straßen begibt, sollten alle wichtigen Komponenten des Motorrads gecheckt werden. Zudem empfiehlt sich ein Fahrtechniktraining unter geschützten Bedingungen: „Egal, wie erfahren man ist: Übung macht den Meister. Gerade das gekonnte Bremsen und Ausweichen muss regelmäßig trainiert werden, damit es im Notfall ohne Zögern richtig ausgeführt wird“, sagt Scheiblauer.
Tipp am Rande: Die Bundesländer NÖ, OÖ, Salzburg, Tirol, Steiermark und Burgenland fördern Motorradtrainings mit bis zu 100 Euro.
Kommentare